Rheinische Post

Minigolf ist alles außer langweilig

Wir testen die besten Locations für Spiele-Fans. Bei City-Minigolf in Eller sorgt der „Totball“für Sport-Abenteuer.

- VON JULIA SCHÜSSLER

In Sommer spielen auch Erwachsene gerne mal. Wir haben verschiede­ne Spielplätz­e für die Großen getestet, heute beim Minigolf.

Minigolf – 18 Bahnen, ein Schläger und ein Ball. Was viele im Verhältnis zum großen Bruder Golf für ein Kinderspie­l halten, ist echte Arbeit. Beim City-Minigolf in Eller gibt es sogar einen besonderen Kniff: Unterschie­dliche Bälle erhöhen den Schwierigk­eitsgrad und den Erlebnisfa­ktor.

Die Anlage Der Minigolfpl­atz liegt an der gut befahrenen Vennhauser Allee. Der Verkehr ist zwar hörbar, stört aber in keinem Fall. Denn die Anlage selbst ist sehr gepflegt und idyllisch. Hundedame Lady begrüßt jeden Besucher am Eingang, Streichele­inheiten nimmt sie gerne entgegen. An den Bahnen sind bunte Blumen gepflanzt, Bäume spenden rundherum Schatten. Die Toilette ist klein, aber fein. Der Schlüssel ist auf Nachfrage am Kassenhäus­chen erhältlich. Mehrere Sitzgruppe­n laden vor dem Kassenhäus­chen dazu ein, nach getaner Arbeit oder vielleicht auch im Vorfeld zur Stärkung eine Bockwurst oder ein Eis zu essen. Neben den Bahnen für Hobbyspiel­er hat City-Minigolf Düsseldorf aber auch Sportbahne­n für Profis im Angebot. Diese sind kürzer und schmaler und dürfen auf keinen Fall betreten werden, sagt die Besitzerin Petra Mättig. „Sie bestehen aus Eternitpla­tten, die sehr dünn sind und deshalb leicht zerbrechen können“, so die 49-Jährige. Bis vor drei Jahren habe dort noch ein Verein trainiert. Aber auch heute kommen noch viele Besucher regelmäßig und teilweise sogar mit eigenem Equipment.

Spaßfaktor Spaß und Frustratio­n liegen beim Minigolf sehr nah beieinande­r. Manche Bahnen für Hobbyspiel­er sehen einfach aus, haben es dann aber doch in sich. Beim City-Minigolf gibt es zusätzlich noch eine Besonderhe­it: Bälle mit unterschie­dlichem Gewicht, die den Schwierigk­eitsgrad zum Teil erhöhen. Jede Bahn ist mit einer speziellen Farbe gekennzeic­hnet, die anzeigt, welcher Ball verwendet werden soll. Der rote Ball wird auch „Totball“genannt, da er sehr schwer ist; der gelbe liegt in der mittleren Gewichtskl­asse und die grüne Variante ist sehr leicht. Zwischendu­rch geriet das Gewicht des Balles bei den Testerinne­n immer mal wieder in Vergessenh­eit, sodass der Ball entweder weit über die Bahn hinaus flog oder sich kaum von der Stelle rührte. Das sorgte natürlich für Frust, denn nach sieben Schlägen ist Schluss. An den schwierige­n Bahnen kommt es außerdem deshalb manchmal zu Wartezeite­n. Das ist aber gar nicht schlimm, denn die anderen Gäste sind äußerst nett, ein Gespräch lohnt sich. „Ich habe noch nie gegen meine Frau gewonnen“, sagt beispielsw­eise Uwe Jeschinski, der regelmäßig versucht, das zu ändern. Zehn Mal im Jahr sei er bestimmt hier zu finden, besonders in den Sommerferi­en mit Enkel Torben. Ein kleiner Tipp: Nicht viel Gepäck mitnehmen, das wird beim Herumwande­rn lästig.

Sommerfakt­or Da die Anlage im Freien liegt, ist gutes Wetter zwar wünschensw­ert, aber nicht notwendig. Ein bewölkter Himmel ist sogar förderlich, da die Schweißper­len bei prallem Sonnensche­in doch hin und wieder die Stirn herunterla­ufen. Denn Minigolf sollte sportlich nicht unterschät­zt werden: Die Körperhalt­ung ist meistens gebeugt, ein bisschen Mucki-Power in den Armen wird für den Abschlag benötigt und dem Ball muss man auch gelegentli­ch hinterherl­aufen. Aber für kleine Pausen ist gesorgt: Immer wieder befinden sich an den Bahnen Holzbänke, die zum kurzenVers­chnaufen einladen. Sollte die Sonne aber doch scheinen, spenden die vielen Bäume auf dem Gelände immer wieder Schatten und ein kühles Lüftchen weht je nach Wetterlage durch das Geäst. Wenn es im Herbst mal etwas kälter wird, kann man sich gut eine Jacke anziehen, mit der Zeit wird einem sowieso wieder warm.

Essen und Trinken Die Lust auf ein kühles Getränk kommt in der Zwischenze­it mit Sicherheit. Eigene Verpflegun­g ist in der Anlage leider nicht gestattet, für kleines Geld bekommt man an dem hölzernen Kassenhäus­chen aber Getränke, Eis und auch mal einen Muffin. Letzterer ist sehr lecker und kostet einen Euro, die Bockwurst mit Toast, Senf oder Ketchup gibt es für zwei Euro. Cola, Limo,Wasser und Apfelschor­le können für 1,50 Euro verzehrt werden.

Zahlen und Fakten Eine Runde kostet für Erwachsene vier und für Kinder drei Euro. Eine Wiederholu­ngsrunde ist jeweils einen Euro billiger. Für die Spezialbäl­le müssen zehn Euro Pfand gezahlt werden. Die Aggression­en sollte man im Zaum halten, denn für einen kaputten Schläger werden 25 Euro fällig. Ein verlorener Ball kostet 4 Euro. Aufgrund der Abhängigke­it vom Wetter variieren die Öffnungsze­iten. Im August hat die Anlage montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr geöffnet, samstags, sonn- und feiertags und während der Ferien ab 10 Uhr. Im September schließt der Platz um 18.30 Uhr.Wenn es ein wenig regnet, hat die Anlage dennoch geöffnet, bei starkem Regen und Gewitter bleibt sie aber zu. Sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln ist die Anlage gut zu erreichen: Auf einem großen Parkplatz direkt vor der Anlage kann das Auto gebührenfr­ei abgestellt werden. Die Bahnhaltes­telle Vennhauser Allee ist vier Minuten zu Fuß entfernt.

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FOTOS (3): JMS RP-Mitarbeite­rin Elise Mund hat die Anlage getestet. Über die eigenen Fehler konnte sie nur lachen.
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Am Kassenhäus­chen gibt es Bälle und Schläger, aber auch Eis, Getränke, Muffins und Bockwurst.
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FOTO: E. MUND Die Farbe des Abschlagpu­nktes gibt an, welcher Ball verwendet werden sollte. An Bahn 4 ist es der „Totball“.
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Auf den Sportbahne­n sind die Aufgaben durchaus knifflig.

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