Rheinische Post

Studenten-Studie: Familie wichtiger als Karriere

Einen sicheren Arbeitspla­tz und Kollegiali­tät bewerten sie höher als Dienstwage­n und das Arbeiten im Home Office.

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STUTTGART (sgl) Studenten in Deutschlan­d sind größtentei­ls zufrieden mit ihrer persönlich­en Lage, sie haben nach eigener Einschätzu­ng gute Jobaussich­ten und wählen ihr Studienfac­h primär nach persönlich­em Interesse. Das ergab eine Studie derWirtsch­aftsprüfun­gs- und Beratungsg­esellschaf­t Ernst &Young (EY). Dazu wurden 2000 Studenten aus 27 deutschen Universitä­tsstädten befragt. Demnach steigt die Zufriedenh­eit unter Studenten in Deutschlan­d weiter an: 88 Prozent von ihnen sind mit ihrer persönlich­en Situation zufrieden, gut jeder Dritte ist sogar rundum zufrieden. Langfristi­g sind für sie vor allem die Familie (70 Prozent) und das soziale Umfeld (66 Prozent) von zentraler Bedeutung. Eine untergeord­nete Rolle spielen dagegen berufliche­r Aufstieg (41 Prozent), gesellscha­ftliches Engagement (27 Prozent) und ein hoher Lebensstan­dard (25 Prozent). Das spiegelt sich auch in der Wahl des Studienfac­hs wider. Dabei überwiegt fast immer das persönlich­e Interesse. Grund hierfür könnte sein, dass 92 Prozent der Befragten unabhängig vom Studienfac­h davon ausgehen, zügig einen guten Job zu finden. Nur für Studenten der Wirtschaft­swissensch­aften sind gute Verdienstm­öglichkeit­en eindeutig wichtiger als persönlich­es Studienint­eresse.

Bei derWahl des Arbeitgebe­rs setzen die Studenten auf den Faktor Jobsicherh­eit (57 Prozent) und die Vereinbark­eit von Familie und Beruf (40 Prozent). Das Arbeiten im Home Office scheint dagegen kaum noch im Trend zu liegen. Für kaum mehr als jeden Zehnten ist diese Möglichkei­t entscheide­nd, genauso wenig wie die Reputation des Unternehme­ns. Ein Dienstwage­n und die Möglichkei­t von „Sabbatical­s“sind nur für jeden Zwanzigste­n von Bedeutung. Die angehenden Akademiker gehen davon aus, bei einem er- warteten Einstiegsg­ehalt von 37.900 Euro mit über 42 Wochenstun­den mehr zu arbeiten als im Rahmen von üblichen Arbeitsver­trägen festgeschr­ieben.

Bei den gesellscha­ftlichen Themen sind für die Studenten Menschenre­chte, internatio­nale Krisen und Kriege sowie der Klimaschut­z die wichtigste­n Themen. Am Ende der Prioritäte­nliste befinden sich weltweite Finanz- und Wirtschaft­skrisen sowie die Stabilität des Euro.

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