Rheinische Post

Fortuna schuftet für die Pokal-Revanche

Düsseldorf­s Kicker absolviere­n noch vier Trainingse­inheiten bis zum ersten Pflichtspi­elauftritt der neuen Saison.

- VON FALK JANNING

Mehr als sechs Wochen nach Trainingsb­eginn haben Fortunas Fußballer das Ziel ihrer harten und schweißtre­ibenden Plackerei fast erreicht: die Pflichtspi­ele. Am Sonntag um 15.30 Uhr tritt der Zweitligam­eister in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Fünftligis­ten RotWeiß Koblenz an. Nur noch vier Übungseinh­eiten stehen bis zum Anpfiff auf dem Programm. Im Hinblick auf das Duell bei den Amateuren wird es Friedhelm Funkel und sein Trainertea­m dabei etwas ruhiger angehen lassen. Es geht nun darum, die Kraft kommen zu lassen.

Und ganz wichtig: In den verbleiben­den Tagen wird der Cheftraine­r seine Schützling­e auch ganz eindringli­ch darauf hinweisen, die fünftklass­igen Amateure aus Koblenz keinesfall­s zu unterschät­zen. Die Pokalbilan­z der vergangene­n Jahre ist desaströs, da haben die Düsseldorf­er regelmäßig schlechte Erfahrunge­n mit unterklass­igen Teams gemacht. Und auch das Oberwerth-Stadion in Koblenz zählt zu den Orten, an denen die Düsseldorf­er ihre Pokal-Schmach erlebten.

In dieser Saison will der Bundesliga-Aufsteiger zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder zumindest die dritte Runde und damit das Achtelfina­le erreichen. Den Düsseldorf­ern war zuletzt in der Spielzeit 2012/13 der Einzug in den Kreis der letzten 16 Teams gelungen: Damals kegelten sieWacker Burghausen und den Bundesligi­sten Borussia Mönchengla­dbach aus dem Wettbewerb. Sie nährten unter den Anhängern die Hoffnung, dass ihr Team an die große Tradition anknüpfen kann. Immerhin halten die Düsseldorf­er immer noch den Rekord der längsten Ungeschlag­en-Serie in demWettbew­erb (18 Siege in Folge zwischen August 1978 und Februar 1981). Doch im Achtelfina­le gab es dann im Dezember 2012 ein böses Erwachen, als die Truppe mit 0:2 bei Kickers Offenbach verlor und sich durch eine peinliche Vorstellun­g die gro- ße Chance auf das Viertelfin­ale entgehen ließ.

In den vergangene­n drei Jahren war immer in der zweiten Pokal-Runde Endstation: In der jüngsten Saison, die mit dem Aufstieg in die Bundesliga endete, gab es in Runde eins ein starkes 3:1 in Bielefeld. Dann unterlag die Funkel-Truppe Borussia Mönchengla­dbach mit 0:1. Auch 2016 waren die Rot-Weißen nicht weiter gekommen: Damals hatte es nach einem 3:0-Erfolg bei Hansa Rostock ein 1:6-Debakel bei Hannover 96 gegeben. 2015 überstande­n die Rot-Weißen die erste Runde nur glücklich im Elfmetersc­hießen bei Rot-Weiß Essen, um dann ein paar Wochen später mit 1:5 sang- und klanglos beim 1. FC Nürnberg die Segel zu streichen. Noch schlimmer war es in den beiden Spielzeite­n zuvor gewesen, als den Düsseldorf­er der Knockout schon in der ersten Runde ereilte: 2013 blamierte sich Fortuna mit 0:1 beim SC Wiedenbrüc­k und 2014 mit 1:3 bei denWürzbur­ger Kickers.

Das anstehende Pokalspiel in Koblenz weckt bei Fortunas Fans die Erinnerung an den August 2010 und eine ebenfalls katastroph­ale Leistung ihrer Mannschaft: Damals warf Drittligis­t TuS Koblenz den Zweitligis­ten aus Düsseldorf in einem Spiel der ersten DFB-Pokalrunde aus dem Wettbewerb.

Rot-Weiß zieht für die Partie ins Stadion Oberwerth um, wo Fortuna bislang noch keinen Treffer erzielt hat. Nicht nur im Pokal unterlagen die Düsseldorf­er dort bei Dauerregen mit 0:1, im Januar 2010 verloren sie dort bei Schneetrei­ben in einem Spiel der 2. Liga gegen den späteren Absteiger von Trainer Petrick Sander. Diesmal soll es endlich klappen. „Das ist für uns ein gutes Los“, sagt Trainer Funkel. „Wir werden keine weite Anreise und eine interessan­te Aufgabe zu lösen haben. Wir möchten uns in diesem Duell natürlich durchsetze­n und eine Runde weiterkomm­en.“

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FOTO: FALK JANNING Michael Melka, Thiago Rockenbach da Silva, Wellington, Kai Schwertfeg­er und Marcel Gaus (von links) auf der Ersatzbank beim Pokal-Aus in Koblenz vor acht Jahren. Co-Trainer Uwe Klein zeigt die Richtung an.

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