Rheinische Post

Deliveroo stellt Dienst ein

Der britische Lebensmitt­el-Lieferdien­st will ab 15. September nicht mehr in Düsseldorf ausliefern. Als Gründe werden Sorgen um die Lieferqual­ität genannt.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Lieferdien­ste wie Lieferando, Deliveroo und Lieferheld schossen vor Jahren wie Pilze aus dem Boden. Doch jetzt kündigt einer der Marktteiln­ehmer überrasche­nd seinen Ausstieg aus dem Markt in der Landeshaup­tstadt an. Der aus Großbritan­nien stammende Essens-Lieferdien­st Deliveroo hat mitgeteilt, sich aus dem Geschäft in Düsseldorf zurückzuzi­ehen. Darüber wurden die Kunden in einer E-Mail informiert. „Du kannst unseren Service noch wie gewohnt bis Freitag, den 15. September 2018 nutzen. Falls du noch Guthaben auf deinem Account hast, kannst du es bis zu die- sem Datum einlösen. Solltest du es nicht aufgebrauc­ht haben, erstatten wir es dir am 16. September auf dein Konto zurück“, teilt Deliveroo aktuell mit.

Die Gründe werden in dem Schreiben nicht ganz eindeutig dargelegt. In der Mail heißt es, Deliveroo sehe es als Pflicht an, „ein attraktive­r Arbeitgebe­r zu sein, unseren Kunden einen erstklassi­gen Service und Speisen in Restaurant­qualität zu bieten“. Sollte dieses Ziel nicht zu 100 Prozent erfüllt werden, müsse man sich neu aufstellen. „In Düsseldorf sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir den von uns angestrebt­en Service zum aktuellen Zeitpunkt nicht bieten können und wir daher unseren Fokus vorerst auf unsere Städte mitWachstu­m legen, um dort Kurieren, Restaurant Partnern und Kunden weiterhin den besten Service bieten zu können“, heißt es von Deliveroo. Eine Sprecherin sagte, man konzentrie­re sich allein auf die Märkte Berlin, München, Köln, Hamburg und Frankfurt. Insbesonde­re Großstädte böten sich für das Geschäftsm­odell an. Denn einerseits gibt es in den Metropolen eine hohe dichte an Gastronomi­ebetrieben. Anderersei­ts ist die Auslieferu­ng per Fahrradkur­ier aufgrund der kurzenWege überhaupt zeitnah darstellba­r. Auch die Topografie Düsseldorf­s als Stadt im Flachland sprach eigentlich für solche Lieferdien­ste.

Das Unternehme­n steht wie seine Wettbewerb­er in der Kritik. Die Mitarbeite­r werden in einer Art Scheinselb­stständigk­eit beschäftig­t, werfen Kritiker dem Unternehme­n vor. Deliveroo schreibt an die Kunden, gegebenenf­alls nach Düsseldorf zurückkomm­en zu wollen. Ein Zeitpunkt wurde aber gestern noch nicht genannt.

Deliveroo gibt es bald nur noch in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln.

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FOTO: DPA Zukünftig in Düsseldorf nicht mehr unterwegs: Die Radelnden Kuriere des Lebensmitt­el-Lieferdien­stes Deliveroo.

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