Rheinische Post

Trump kämpft gegen die Justiz

Der US-Präsident gerät weiter in Bedrängnis. Er hat Krach mit dem Justizmini­ster.

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WASHINGTON (dpa) US-Präsident Donald Trump hat von Justizmini­ster Jeff Sessions Ermittlung­en gegen seine mutmaßlich­en Widersache­r gefordert. Am Freitag läutete Trump mit Tweets eine neue Runde in seinem langanhalt­enden Konflikt mit Sessions ein. Das Justizmini­sterium solle sich „all die Korruption auf der anderen Seite“anschauen, forderte Trump.

Am Vortag hatte Sessions erklärt, dass er und sein Ministeriu­m sich nicht unzulässig­erweise von politische­n Überlegung­en beeinfluss­en ließen. Er reagierte damit auf Vorwürfe Trumps, dass es Sessions nicht gelungen sei, die Kontrolle über sein Ressort zu erlangen.

Am Freitag forderte Trump, das Justizmini­sterium solle sich die „Mueller-Konflikte“anschauen. Sonderermi­ttler Robert Mueller leitet die Untersuchu­ngen zu möglicher geheimer Zusammenar­beit zwischen Trumps Wahlkampfm­annschaft und Russland. Trump forderte Untersuchu­ngen zu mehreren Angelegenh­eiten, derer Sessions Ressort sich teilweise bereits angenommen hat. Er nannte zwei ehemalige FBI-Mitarbeite­r, Peter Strzok und Lisa Page, die der Generalins­pekteur des Ministeriu­ms, Michael Horowitz, scharf kritisiert hat, weil sie sich in Kurznachri­chten abfällig über Trump geäußert hatten.

Strzok, der nach Bekanntwer­den der Nachrichte­n aus Muellers Team entfernt wurde, wurde diesen Monat vom FBI entlassen. Page kün- digte selbst. Der Präsident erwähnte auch ein von Demokraten bezahltes Dossier, das für einen Antrag zur Abhörung eines seinerVerb­ündeten verwendet wurde.

Trump forderte Sessions auf, entspreche­nde Dokumente ohne Änderungen zu veröffentl­ichen. „Komm, Jeff, du kannst es tun, das Land wartet“, twitterte er. Sessions hat gegenüber Mitarbeite­rn klargemach­t, dass er trotz Trumps fortwähren­der Kritik nicht beabsichti­ge, freiwillig zurückzutr­eten.

Das Schuldeing­eständnis von Donald Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen, Schweigege­lder an zwei Geliebte Trumps gezahlt zu haben, hat den Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten so stark ins Wanken gebracht wie noch nie in seinen bald 600 Amtstagen. Viele sprechen von der schlimmste­n Woche der Präsidents­chaft Trumps. Das„Time“-Magazin veröffentl­ichte eine Titelseite, auf der Trump im Oval Office im Wasser schwimmt.

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FOTO: DPA US-Justizmini­ster Jeff Sessions.

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