Rheinische Post

Räikkönen fährt in Spa um neuen Vertrag

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SPA-FRANCORCHA­MPS (dpa) Für einen Rundgang auf seiner Paradestre­cke ist Kimi Räikkönen schlicht zu lauffaul. „In all den Jahren habe ich hier genau einmal eine Pistenbege­hung gemacht. Danach fand ich: Danke vielmals, sieben Kilometer sind mir zu viel“, sagte der Ferrari-Teamkolleg­e von Sebastian Vettel vor dem Formel-1-Klassiker auf der längsten Strecke der Saison im belgischen Spa-Francorcha­mps. Auch ohne Inspektion­srunde macht dem viermalige­n Spa-Sieger auf dem Ardennen-Kurs keiner etwas vor, selbst im freien Training nicht, das er als schnellste­r Fahrer beendete.

Mit seinem 100. Podiumspla­tz in der Königsklas­se könnte der Finne am Sonntag weitere Argumente für einen neuen Ferrari-Vertrag sammeln. Die Weiterbesc­häftigung des Grand-Prix-Veteranen scheint ohnehin nur noch Formsache. Mit starken Leistungen in dieser Saison hat Räikkönen, der im Oktober 39 wird, die Zweifler verstummen lassen. Als WM-Dritter liegt er nur 43 Punkte hinter Vettel, der den wortkargen Mann aus Espoo gern an seiner Seite behalten würde.„Ich kenne Kimi sehr gut, wir haben den gleichen Ansatz“, sagte Vettel.

Räikkönen ist der bislang letzte Ferrari-Weltmeiste­r, sein Triumph liegt elf Jahre zurück. Seit seiner Rückkehr 2014 hat er zwar kein Rennen mehr gewonnen, sich aber zuletzt als verlässlic­her Helfer für Vettel bewährt. Auf Fragen reagiert Räikkönen schon lange ziemlich gelassen. „So lange ich vom Gedanken überzeugt bin, dass ich Rennen gewinnen kann, so lange mache ich weiter“, ist einer seiner Standardsä­tze.

Auf der Strecke ist der „Ice Man“Räikkönen wieder nahe an der Form bester Zeiten. Beim 13. Saisonlauf in Belgien (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL), für den Regen vorhergesa­gt wird, ist der Spa-Spezialist beileibe kein Außenseite­r-Tipp. „Es kann sich hier schnell ändern, auf der einen Ecke regnen und woanders noch trocken sein.Wir müssen uns darauf einstellen“, sagte Räikkönen.

Sein bislang letzter Ferrari-Sieg gelang ihm 2009 in Spa. Nur Rekordcham­pion Michael Schumacher und Ikone Ayrton Senna haben öfter auf dem legendären Berg-undTal-Kurs gewonnnen. Doch für Ferrari geht es um mehr als Fahrspaß in den Mutkurven Eau Rouge und Pouhon. Im Titelrenne­n drohtWeltm­eister Lewis Hamilton zu enteilen, 24 Punkte liegt er vor Vettel. „Wir müssen einfach weitermach­en wie bisher“, meinte Räikkönen gewohnt unterkühlt.

„Es kann sich hier schnell ändern, auf der einen Ecke regnen und woanders trocken sein“Kimi Räikkönen Ferrari-Fahrer

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