Chor-Projekt füllt die Sommerpause
Markus Belmann übt mit 35 Sängern Auszüge von Rutters „Psalmfest“im Maxhaus.
CARLSTADT (schk) Der Klang moderner Chormusik und das spätbarocke Ambiente des Antoniussaals der Maxkirchen-Gemeinde an der Citadellstraße stehen in einem eigentümlichen Kontrast. Markus Belmann führt diese stilistischen Gegensätze allerdings gekonnt zusammen. Unter seiner Leitung laufen die Proben für das Rutter-Chor-Projekt, das der Maxkantor zur Überbrückung der sang- und klanglosen Sommerferien für Sängerinnen und Sänger erstmals initiiert hat. Mit 35 Mitwirkenden ist es auf eine erfreuliche Resonanz gestoßen. Start der Proben mit Auszügen von John Rutters Zyklus„Psalmfest“, einer losen Sammlung einzelner Psalm-Vertonungen, war Anfang August. Das musikalische Ergebnis wird das Chorprojekt im Rahmen von „Marktmusik“am Samstag, 1. September, in der Maxkirche präsentieren.
„Die ursprüngliche Idee war, das Sommerloch zu füllen, was einerseits Fluch und Segen war, denn für das ambitionierte Projekt steht eben nur ein sehr kompakter Zeitraum zur Verfügung“, erklärt Markus Belmann. Neben bewährten Stimmen des Maxchors, hatten sich auch einige Chorstimmen von außerhalb zu dem Projekt angemeldet. „Zu Mozarts Requiem hätten sich sicherlich andere Sänger angemeldet, aber ich wollte gezielt die ansprechen, die einfach mal Lust auf Rutter haben“, so Belmann. Diese Lust verspürte auf jeden Fall Brigitte Baum, die auch in einem Gospelchor singt. „Ich finde John Rutter einfach sehr spannend“, sagt Baum, die auf eine 15-jährige Erfahrung im Chorsingen zurückblicken kann.„Mir ist die Sommerpause einfach zu lang, mir fehlt dann das Singen, und ich begrüße dieses Projekt als ideale Abwechslung“, erklärt Anita Brühl, die seit sechs Jahren Mitglied im Maxchor und von Rutter ebenfalls begeistert ist. Sie sieht aber auch die gesangliche Herausforderung. „Insbesondere die wechselnde Rhythmik ist für mich neu, sie hört sich aber gut an und ist sehr spannend“, so Brühl. Klaus Kowallik wollte mit seiner Teilnahme seinen Kantor unterstützen, denn der Sänger, seit 16 Jahren Mitglied des Maxchors, weiß allzu sehr um den Mangel männlicher Stimmen. Die Einarbeitung in die Rutter-Kompositionen stellen auch für den gesanglichen Chor-Routinier, der bislang jedoch wenig mit Werken des 20. Jahrhunderts in musikalische Berührung gekommen war, eine neue Herausforderung dar. „Insbesondere die häufigen Rhythmuswechsel, aber auch die Stimmwechsel von Violin- in den Bassschlüssel verlangen einiges“, sagt der Tenor.