Der Sinn der neuen Rheinbahn-Busse
Am Mittwoch starten die drei neue Metrobuslinien. Nun muss sich zeigen, ob die Planung der Rheinbahn aufgeht.
Die Metrobuslinien M1, M2 und M3 bilden einen Ring um die Stadt. Die Busse fahren alle 20 Minuten, montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr, samstags von 8 bis 21 Uhr.
Warum braucht Düsseldorf überhaupt neue Metrobuslinien? Weil in den Fahrten zwischen den Stadtteilen das größte Potential steckt, sagt die Rheinbahn. Sie hat Verkehrs- und Raumplanungsmodelle ausgewertet und dabei festgestellt: In Zukunft werden immer mehr Menschen aus Rand-Stadtteilen in Rand-Stadtteile fahren. Bisher verlaufen dieVerkehrsströme vor allem aus den Stadtteilen in die Innenstadt und wieder zurück. Das langfristige Ziel der Rheinbahn: mehr Menschen in Busse und Bahnen bringen. Bislang ist bei etwa 21 Prozent aller Wege die Rheinbahn im Spiel. Das soll mehr werden, wenn derVerkehrskollaps und die Umweltprobleme der Zukunft vermieden werden sollen.
Was soll besser an den Metrobussen sein als an den bestehenden Linien? Die Rheinbahn setzt vor allem auf Schnelligkeit.„Daran werden wir gemessen“, sagt Tim Bäumken, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung. „Bis zu 25 Prozent langsamer als das Auto ist okay – alles drüber kostet uns Fahrgäste.“Die Metrobusse seien daher im Vergleich zu den normalen Bussen so etwas wie die ICEs der Rheinbahn. Sie halten an weniger Haltestellen und überwinden Die neuen Metrobusse der Rheinbahn. Freiligrathplatz so schneller große Distanzen. Außerdem sollen intelligente Ampeln und Busspuren dafür sorgen, dass sie nicht im Verkehr stecken bleiben.
Wie wurden die Linien geplant? Nachdem einmal klar war, welche Stadtteile verbunden werden sollen, haben sich die Verkehrsplaner der Rheinbahn angeschaut, welchen bestehenden Haltestellen besonders stark frequentiert werden. Diese Punkte wurden als Haltestellen der neuen Linien festgelegt. Deshalb mussten auch nur drei Haltestellen neu errichtet werden. Einige weitere sollen in den nächsten Monaten aufgerüstet werden.
Bleibt es beim 20-Minuten-Takt? Für die Rheinbahn ist das Projekt Metrobus ein Experiment, sagt Verkehrsplaner Bäumken. „Wir wollen die Linien erst mal etablieren.“Je nach Erfolg werde man entscheiden, wie es weitergeht – ob also die Taktung eventuell verdichtet wird.
Was halten die Düsseldorfer von den neuen Metrobussen? Unsere Redaktion hat die Nutzer auf der Facebookseite „RP Düsseldorf“gefragt, ob sie glauben, dass die neuen Linien nützlich für sie sind. „Fahre von Rath Mitte S“, schreibt eine Nutzerin. „Finde es eine sehr gute Idee, die äußeren Stadtteile ohne Querung der Innenstadt miteinander zu verbinden.“Ein anderer Nutzer ist skeptisch: „Die Metrobuslinien sind schlichtweg eine Kopie aus anderen Städten, aber keine wirkliche Verbesserung, da die Verkehrs-
behinderungen auch diese Linien beeinträchtigen werden.“Am unzufriedensten ist ein Student, der in Friedrichstadt wohnt: Bisher sei er mit dem SB56 aus Bilk zur Universität gefahren, im Zehn-Minuten-Takt. Im neuen Schnellnetz ist diese Linie nicht mehr verzeichnet, stattdessen fährt der M3 – allerdings im 20-Minuten Takt.
Wie haben sich die Fahrer der Rheinbahn auf die Linien vorbereitet? Vor dem Start haben die Fahrer auf Linieneinführungsfahrten die Strecken kennengelernt. Die Rheinbahn hat außerdem intern eine Broschüre verteilt, in dem nicht nur die neuen Busse erklärt wurden, sondern auch der Sinn und Zweck der Metrobuslinien. „Wir wollen, dass unsere Fahrer Fragen der Fahrgäste beantworten können“, sagt Tim Bäumken von der Rheinbahn.