Verschleierung statt Information
Es wurde höchste Zeit, dass in der Öffentlichkeit über den Zustand der Rheinbahn gesprochen wird. Die von der Rheinbahn – zumindest halbwegs – eingestandenen Ausfälle auf der Linie U75 zeigen nicht annähernd das vollständige Bild der Situation. Die Ausfälle auf der U74/U77 haben ebenso ein Ausmaß erreicht, das den Ansprüchen an ein Verkehrsunternehmen nicht mehr gerecht wird. Dabei sind die Ausfälle Teil der Misere. Ebenso schwer wiegt die mangelnde Transparenz seitens des Unternehmens, die Kunden zu informieren.
Die App informiert extrem unvollständig und die Anzeige-Displays tragen eher zur Verschleierung bei. Hier wird regelmäßig von „Störungen“gesprochen – ob- wohl die Bahnen wegen Fahrermangels schlicht niemals losgefahren sind (also gezielt und bewusst ausfallen). Insofern ist es höchste Zeit, mehr Transparenz zu fordern, damit sich die Öffentlichkeit aber auch die Kontrollgremien und die Politik ein wahres Bild über die Ausmaße des Versagens machen können. Es erscheint offensichtlich, dass die Rheinbahn in der Vergangenheit intern zeitweise kaputt gespart wurde – was sich nun in zu niedrigen Löhnen für die Fahrer als auch technisch sehr anfälligen Bahnen zeigt. In diesem Zustand ist es nur verständlich, wenn die Fahrgastziele nicht erreicht werden. Schlimmer noch: Eine Verkehrswende und ein Beitrag zur Lösung der Umweltprobleme ist mit dieser Rheinbahn nicht zu erreichen. Wer - wie ich - von Wersten nach Derendorf inklusive aller ausfallbedingten Wartezeiten gerne mal 50 Minuten unterwegs ist (und das ist derzeit kein Einzelfall), der denkt darüber nach, sich wieder für das Auto zu entscheiden. Wer soll da an ein Funktionieren der angekündigten Zusatzangebote (Taktverdichtung am Abend) glauben. So lassen sich die Düsseldorfer Verkehrs- und Umweltprobleme jedenfalls nicht lösen. Die Politik ist gefragt – das Rheinbahn-Management ist offensichtlich nicht in der Lage, die Probleme in den Griff zu bekommen.