Mann nach OP gestorben – Witwe verklagt Krankenhaus
(wuk) Mit der Anhörung eines medizinischen Gutachters hat das Landgericht am Montag versucht, den tragischen Tod eines Unternehmers (66) aus dem Jahr 2007 aufzuklären. Mit einer Diagnose auf Magenkrebs war der Patient in die Gerresheimer Sana-Kliniken eingeliefert und dort operiert worden. Tage später ist er gestorben. In ihrer Klage gegen die Klinik und deren damaligen Chef-Chirurgen fordern die Hinterbliebenen seit Jahren eine gerichtliche Klärung der Umstände.
Formell müssen auch solche Klagen grundsätzlich beziffert werden, der Streitwert hier ist vorerst mit 180.000 Euro angegeben. Ausdrücklich hatte die klagende Witwe mit ihren beiden Töchtern aber stets betont, dass es nicht um Geldzahlungen gehe, sondern dass die Familie wissen will, ob hier ein ärztlicher Fehler vorlag. Denn laut Klageschrift soll das Familienoberhaupt nach der Operation über Atemnot, Fieber und Schmerzen geklagt haben. Übers Wochenende habe der Mann vom Klinik-Personal allerdings bloß Zäpfchen und Psychopharmaka erhalten. Bis montags der damalige Chef-Chirurg wieder im Dienst war und eine Not-OP vornahm, sei es zu spät gewesen, so die Kläger.
Aufklärung hatte sich das Gericht, dem der Fall seit Juli 2009 vorliegt, gestern von einem Gutachter erhofft. Der gab zwar an, undichte Operationsnarben bei dem 66-Jährigen hätten in der Klinik früher bemerkt werden müssen, doch er schränkte sofort ein: Auch sofortiges Eingreifen hätte den Patienten nicht retten können. Was jetzt die klagenden Angehörigen und vor allem das Gericht mit dieser Darstellung des Gutachters anfangen können, bleibt abzuwarten.