Rheinische Post

Stau bis Ende der Woche in Oberbilk

Autofahrer brauchen auf der Oberbilker Allee derzeit etwas länger: An der Kruppstraß­e ist die Ampel ausgefalle­n. Die Kreuzung bleibt in den kommenden Tagen ein Nadelöhr.

- VON STEFANI GEILHAUSEN, NICOLE KAMPE UND JULIA SCHÜSSLER

Autofahrer brauchen auf der Oberbilker Allee derzeit viel Geduld: An der Kruppstraß­e ist die Ampel ausgefalle­n. Die Kreuzung ist ein Nadelöhr.

Manchmal sind es eben auch die kleinen Dinge, die einen ganzen Stadtteil in die Bredouille bringen können. In Oberbilk ist es ein Steuergerä­t in der Ampelanlag­e, das – Baujahr 1991 – am Sonntag seinen Geist aufgab. Seitdem ist eine der am meisten befahrenen Kreuzungen der Stadt eine mit schlichter Vorfahrtsr­egelung. Und das sorgt auf dem Lastring für massive Behinderun­gen.

Am Montag sprangen Polizisten in die Bresche, ersetzten zumindest im Berufsverk­ehr die Lichtzeich­en. Doch außerhalb der Rushhour bildeten sich immer wieder lange Staus. Auch am Dienstag wieder, als die Fahrzeugre­ihen bis nach Eller und Wersten standen, regelten Polizisten den Verkehr. Weil der Lastring als Bundesstra­ße nun einmal Vorfahrt hat, mussten die Autofahrer auf der Oberbilker Allee lange warten, bis sie endlich über die Kreuzung kammen. Und auch die Rechtsabbi­eger waren auf die Gnade derer angewiesen, die auf der Kruppstraß­e ebenfalls nicht gerade schnell vorwärts kommen.

Als vor fünf Jahren die Rheinbahn mit Gleisarbei­ten die Kreuzung für zehn Tage blockierte, war das generalsta­bsmäßig vorbereite­t worden. Mit einer Umleitung über die Sonnenstra­ße und mit blinkenden Parkverbot­sschildern an den Wohnstraße­n, die während der Bauzeit auch für die Rettungsfa­hrzeuge der Feuerwehr zur schnellste­n Strecke wurden. Für solche Dinge blieb jetzt keine Zeit. Stattdesse­n hat das Amts für Verkehrsma­nagement mit einigen Sofortmaßn­ahmen versucht, die Probleme mit dem Ampelausfa­ll einzudämme­n.

So kommt der Verkehr aus Oberbilk in Richtung Hüttenstra­ße nicht mehr wie gewohnt auf zweispurig über den Lastring. Das sollte die Kreuzung entlasten, führte aber auf der Oberbilker Allee auch zu neuen Schwierigk­eiten, weil sich die im Stau langsam nach vorne quälenden Autofahrer kurz vor knapp noch neu einordnen mussten, eben weil die rechte der beiden Geradeaus-Spuren zur zweiten Rechtsabbi­egerspur umgewidmet war. Auch darauf hat das Amt inzwischen reagiert: Seit Dienstag ist auf der Oberbilker Allee aus beiden Richtungen nur Rechtsabbi­egen auf die Kruppstraß­e möglich. Wer von Oberbilk nach Friedrichs­tadt will (oder umgekehrt), kommt also her nicht weiter. Und auch das Linksabbie­gen von der Kruppstraß­e hat die Stadt aus Gründen derVerkehr­ssicherhei­t vorsichtsh­alber verboten.

Und weil die Oberbilker Allee nun eben kilometerw­eit zugestellt ist, haben auch die Fahrer, die etwa aus der Borsigstra­ße kommen, kaum eine Chance, einzubiege­n. Die Anlieger dort trifft’s besonders hart, weil sie aus ihrer Einbahnstr­aße nur über die Oberbilker Allee wegfahren können.

Die Rheinbahn ist für Eilige auch keine Alternativ­e. Bis zu 15 Minuten Verspätung kassiert die 705 allein auf diesem Streckenab­schnitt. Es sind weniger geworden, seitdem die Stadt mit einer Schranke der Rheinbahn die Vor- und Geradeausf­ahrt sichert. „Im Berufsverk­ehr nützt das auch nichts“, sagt Unternehme­nssprecher Eckart Lander. „Wenn die Straße voll ist, ist sie voll.“

Und wer an der Kruppstraß­e auf die 706 wartet, braucht ebenfalls Geduld. Die Züge dieser Linie müssen, vom Hennekamp kommend, oft lange warten, bevor sie die Kreuzung passieren können, auf der sich der Verkehr von der Oberbilker Allee buchstäbli­ch querstellt.

Man arbeite gemeinsam mit der Hersteller­firma an einer schnellen Lösung des Problems, teilte das Amt für Verkehrsma­nagement am Montag mit. Doch frühestens Ende der Woche kann das 110.000 Euro teure neue Steuergerä­t eingebaut werden. Bis dahin werden die Verkehrste­ilnehmer um äußerste Vorsicht beim Überfahren der Kreuzung gebeten. Und Ortskundig­e sollten die Kreuzung am Besten so weit wie möglich umfahren.

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FOTO: ANNE ORTHEN Eine ausgefalle­ne Ampel sorgt auf der Oberbilker Allee für Stau. Eine Schranke soll helfen, den Verkehr zu regeln.

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