Ghana zu Gast in Flingern
Das Festival des Vereins Kabawil zeigt Tanz-, Theater- und Musikperformances, die in internationaler Zusammenarbeit entstanden sind.
Musik, Performances, Tanz, Flingern und die Welt – das alles ist Teil des „[wa:|wa:]-Festivals“von Kabawil, dessen zweite Ausgabe nun bevorsteht. Kabawil ist ein Verein für Kulturarbeit, dessen Produktionen mehrfach ausgezeichnet wurden. „Beim Festival präsentieren wir die Ergebnisse verschiedener Projekte, die in diesem Jahr entstanden sind, teilweise in internationalen Kooperationen. ‚Verborgenes‘ ist unser Jahresthema“, sagt Petra Kron, Lei- terin von Kabawil. Der Verein habe inzwischen einen ganz starken Flingern-Bezug, sagt Kron, aber auch viele internationale Projekte stehen auf der Agenda.
Eines davon kann man bei der Festivaleröffnung (21. September, 19 Uhr) erleben: „Framewalk, The Poly-Private“ist eine Musik-, Tanzund Theaterperformance aus ghanaisch-deutscher Zusammenarbeit. Es geht um Privatheit, Privatsein und die Grenze zur Öffentlichkeit. Das internationale Austauschprojekt sei eines ihrer persönlichen Highlights, sagt Kron, genauso wie die Jamsession „Africa Unplugged“, die im Anschluss zu „Framewalk“stattfindet.
Beim „Flingern Walk“(27. September, 18 Uhr), zeigen der Musikund Fotokünstler Stefan Schneider und die 30 Jahre jüngere Flora Rüegg das Viertel aus einer persönlichen Perspektive. Auch die „Elli und InannaWerkprobe“(29. September, 18 Uhr) bringt Petra Kron ins Schwärmen. „Bei dem Frauentanzprojekt geht es um das Nicht-Sichtbar-Sein von bestimmten Frauen. Lange gab es etwa die Landstreicherin Elli, die irgendwann alleine in Düsseldorf auf der Straße gestorben ist. Weibliche Obdachlose nimmt man weniger wahr als Männer“, sagt Kron. Inanna ist die sumerische Sex- und Liebesgöttin, „eine göttliche Hure“. Bei der Performance gehe es um verborgene Frauen.
Ein weiterer Höhepunkt sollen die „Ap-Art-Rooms“(28. September, 18 Uhr) werden.„Zwei Opernsängerinnen, Clementine Jesdinsky und Carolina Rüegg, singen vom Balkon herunter, dazu tanzt unsere 70-jäh- rige ehemalige Primaballerina aus Sao Paulo, Sônia Mota, im Hof“, erzählt Kron. Außerdem gebe Shunsuke Oshio parallel dazu ein Konzert auf der E-Gitarre im Heizungskeller. Ghanaische Comedians führen durch die Veranstaltungen.
Am „Kinder machen Kultur“-Tag (30. September, ab 12 Uhr), können Kinder Graffiti ausprobieren, Instrumente selbst bauen und T-Shirts bedrucken. Zudem tritt das Kinder-Blech-Bläser-Ensemble „Bumble Brass“unter der Leitung von Jenny Heilig auf.
Außerdem hält ein neues Format Einzug beim Festival. Die „Kabawiler Runde #3“(25. September, 19 Uhr) ist eine Panel-Diskussion zu Kultur, Kunst und Aktivismus, es soll die Festival-Besucher noch einmal anders herausfordern.
Info Das „[wa:|wa:]-Festival“geht vom 21. bis zum 30. September. Die meisten Aktionen finden auf der Bühne im Innenhof an der Flurstraße 11 in Flingern statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen auf www.kabawil.de.