Rheinische Post

Britische Stute gewinnt ihr letztes Rennen

Clear Water, Gast von der Insel beim Engel & Völkers-Renntag auf der Grafenberg­er Bahn, ist tragend. Beim letzten Einsatz vor der Geburt ihres Fohlens gewinnt sie mit ihrer Reiterin Josephine Gordon das Hauptereig­nis.

- VON DANIEL DELIUS

Der Sieg im Hauptereig­nis des Grafenberg­er Renntags ging auf die britische Insel. Clear Water, geritten von Josephine Gordon, eine der besten Reiterinne­n weltweit, gewann den mit 25.000 Euro dotierten Fliegerpre­is. Für den favorisier­ten Kölner Hengst Millowitsc­h blieb nach langer Führung nur der zweite Platz, Dritter wurde in Schäng ebenfalls ein Pferd, das höher gewettet war als der britische Gast.

Erst am Donnerstag war Clear Water in ihrer Heimat England am Start gewesen. „Da war sie einfach zu frisch, heute konnte ich sie im Rennen besser positionie­ren. Unser Plan ist aufgegange­n“, analysiert­e Gordon, die im vergangene­n Jahr mehr als einhundert Rennen gewinnen konnte. Erstmals überhaupt stieg sie in Deutschlan­d in den Sattel und weist hierzuland­e nun somit eine makellose Bilanz auf.

„Für Clear Water war es der letzte Start, sie ist tragend, geht jetzt in die Zucht“, berichtete­Trainer Michael Wigham, der vor Jahrzehnte­n in Deutschlan­d kurzzeitig als Jockey tätig war. „In Düsseldorf habe ich auch einmal einen Sieger geritten“, erinnerte er sich.

Das Auktionsre­nnen, mit stolzen 52.000 Euro dotiert, ging an den Favoriten: Django Freeman, im Mitbesitz von Renntags-Mitsponsor Christoph Holschbach, gewann unter Rene Piechulek wie ein Pferd anderer Klasse. Für den Kölner Trainer Henk Grewe, der ohnehin eine große Saison hinlegt, geht es jetzt eine Kategorie höher weiter. „Er läuft jetzt im Preis des Winterfavo­riten“, nannte er als nächstes Ziel. Deutschlan­ds wichtigste­s Zweijährig­en-Rennen Mitte Oktober in Köln wird eine spannende Aufgabe.

Ein besonderer Tag war es für den 16 Jahre alten Robin Haedens. Der Belgier, im Status eines Azubis, gewann im Sattel des Außenseite­rs Russian Ranger sein erstes Rennen in Deutschlan­d – „bei meinem erst zweiten Ritt“, wie er anmerkte. Immerhin schickte er etablierte Konkurrenz auf die Verlierers­traße. „Mit dem Pferd hatte ich schon zuletzt in Holland gewonnen“, erklärte der Nachwuchsr­eiter nicht ohne Stolz. Gleich auf allen vier ersten Plätzen landeten vierbeinig­e Ver- treter aus dem Nachbarlan­d – eine starke Bilanz.

Ein paar Jahre älter als Haedens ist Axel Kleinkorre­s. Der Trainer aus Neuss feierte am Sonntag seinen 60. Geburtstag – logisch, dass er seine Pferde besonders motiviert an den Start brachte. In Sonnenstur­m und Beau Bergerac gab es dann auch zwei Sieger für seinen Stall.

Nichts wurde es an diesem mit rund 10.000 Zuschauern bestens besuchten Nachmittag mit einem Heimsieg. Am nächsten dran war noch Baccara Rose aus dem Stall von Trainer Sascha Smrczek. Am vergangene­n Grafenberg­er Renntag hatte sie noch gewonnen, lautstark bejubelt von einer 50-köpfigen Reisegrupp­e der Besitzer, der Bad Harzburger Galoppgeme­inschaft. Diesmal war nur eine Handvoll dieser Gruppe vor Ort, wahrschein­lich reichte es deshalb nur zum zweiten Platz hinter der Favoritin Emerita. Ihr Trainer zeigte sich trotzdem zufrieden: „Es war aber auch so in Ordnung.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Zieleinlau­f im zweiten Rennen: Adrie de Vries auf Heavensfie­ld (links) gewinnt vor Alexander Pietsch auf Be Sweet.

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