Viele Geschäfte an der Gumbertstraße sind ungenutzt. Jetzt will sich die Werbegemeinschaft mit Hauseigentümern vernetzen.
ELLER Eigentlich gibt es in Eller entlang der Gumbertstraße alles, was die Einwohner für den täglichen Bedarf brauchen, findet Jürgen Hagendorn, 1. Vorsitzender der Werbegemeinschaft Individueller. Mehrere Bäcker, über 15 Kneipen, „täglich öffnet der Markt auf dem Gertrudisplatz“, sagt Hagendorn, wo es sogar Fisch zu kaufen gibt. Eigentlich ist Hagendorn ganz zufrieden mit dem Angebot im Stadtteil, wären da nur nicht die vielen Leerstände, die keiner Einkaufsstraße gut zu Gesicht stehen. Hagendorn selbst ist Hauseigentümer, lässt in seinem leeren Ladenlokal eine Künstlerin ausstellen – alles ist besser als ein leeres Schaufenster, findet der Vorsitzende derWerbegemeinschaft. Und mit diesem Ansatz ist er nicht allein. Vor einem Jahr haben er und einige Mitglieder die Idee gehabt, weitere Eigentümer von der Gumbertstraße ins Boot zu holen, um dem Leerstand den Kampf anzusagen.
Gestartet ist die Arbeitsgruppe mit 13 Eigentümern, einige davon haben selbst ein Geschäft an der Einkaufsstraße – wie Klaus Keller. „Wir haben erstmal darüber diskutiert, wie wir das ganze Projekt stemmen können“, erzählt Jürgen Hagendorn. Schließlich entschieden sich die Mitglieder der Gruppe, dass sie sich der Werbegemeinschaft anschließen. „So brauchen wir keine neue Satzung und keine neue Kasse“, sagt Hagendorn, der im Augenblick damit beschäftigt ist, ein Leerstandskataster zu erarbeiten. In diesem sollen natürlich die leeren Ladenlokale vermerkt, aber auch die Eigentümer erfasst werden. Und da liegt auch die große Herausforderung:„An manche Eigentümer kommt man nur schwer ran“, sagt er, „andere wollen keinen Kontakt haben.“Auf der Internetseite der Werbegemeinschaft soll schließlich eine Art Immobilien-Börse entstehen, wo Eigentümer und Interessenten sich finden.
Ein paar Etappenziele hat die Gruppe seit der Gründung schon erreicht: Aus 13 Eigentümern sind inzwischen 25 geworden. Und man hat das Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft – kurz KomKuK – für das Projekt gewinnen können. Ein Team, das bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt ist und sich als Lotse, Raumgeber und Botschafter für die und mit der Kulturund Kreativwirtschaft in Düsseldorf versteht. Kunst gegen Leerstand ist so eine Idee derWerbegemeinschaft in Eller, um wieder mehr Leben in die Straße und neue Gesichter in den Stadtteil zu bringen. Künstler und Ateliers können sich melden, Start-ups oder auch Ehrenamtler, die an einem Geschäft Interesse haben. „Die KomKuK kann auf kurzem Dienstweg bauliche und rechtliche Fragen klären“, sagt Hagendorn.
Die Belebung des Ladenlokals sollte mindestens sechs Monate dauern, Miete ist nicht fällig, einzig die Nebenkosten müssen vom Nutzer übernommen werden. Eine Befristung gibt es nicht, „im besten Falle wird daraus ein richtiger Mietvertrag“, hofft Jürgen Hagendorn. Unterstützt wird das Projekt von der Industrie- und Handelskammer in Düsseldorf, auch sie setzt auf das Thema „Zwischennutzung“.
Kontakt Eigentümer von der Gumbertstraße bekommen weitere Informationen unter www.individueller.de.