Gefährliches Zündeln bei der Feuerwehr
Vor zwei Jahren ging Feuerwehr-Chef Peter Albers in Pension. Seitdem gibt es Ärger um seine Nachfolge. Der ist nicht nur hausgemacht
Erst hatten zwei der drei Mitbewerber des Mannes geklagt, der aufgrund seiner Qualifikation als klarer Sieger aus dem Auswahlverfahren hervorgegangen war. Die klagenden Kollegen mochten vor allem nicht hinnehmen, dass ihnen ein gerade 36-Jähriger vorgesetzt werden sollte, studierter Raumfahrttechniker hin oder her – der Junge war doch gerade erst acht Jahre bei der Feuerwehr, da kommt man nicht so schnell nach oben.
Die Stadt hatte das Verfahren daraufhin komplett gestoppt, auch um abzuwarten, welche Vor- schläge die Unternehmensberatung Moonroc zur Organisation der Feuerwehr zu machen hätte. Und als im August die Stelle wieder ausgeschrieben wurde, trat gegen den jungen David von der Lieth niemand mehr an. Dass der Oberbürgermeister ihn, seinen Wunschkandidaten, demnächst ernennen will aber, ruft einen Verein auf den Plan, der sich als Feuerwehrgewerkschaft präsentiert und unter Arbeitnehmervertretung offensichtlich vor allem versteht, das Führungspersonal zu diskreditieren. In einem unbeholfen formulierten Brief an die Rats- fraktionen deutet der Vorstand an., von der Lieth habe mit Vorgängen um das Löschboot zu tun gehabt, die derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft werden. „Ungeheuerlich“, weist der Oberbürgermeister das zurück, nennt das Schreiben „unsachlich, unzutreffend und völlig unangemessen“. Doch auch ihn nimmt der Gewerkschaftsverein ins visier. Die Stadt habe, statt den Posten extern auszuschreiben, den Weg für von der Lieth freigemacht. Dabei ist einer seiner einstigen Mitbewerber derzeit dabei, seine Überstunden abzufeiern, bevor er demnächst die Altersgrenze erreicht. Der andere leitet eine eigene Abteilung. Doch Fakten fechten die DFeuG nicht an. Unredlicher Stimmenfang einer aufstrebenden Gewerkschaft ist das eine. Persönliche Attacken auf einen redlichen, hochqualifizierten Feuerwehrmann sind das andere. Jede Berufsfeuerwehr, die auf sich hält, wäre froh, einen von der Lieth zu haben. Man könnte ihm nicht verdenken, wenn er sich den Störfeuern in Düsseldorf nicht länger stellen wollte. Dann hätte die kleine Gewerkschaft vor allem der Düsseldorfer Feuerwehr geschadet, die sie doch so gerne verträte.