MSV siegt in der Nachspielzeit
In der Fußball-Landesliga gelingt nur dem Fusionsklub durch ein Freistoßtor in letzter Sekunde ein 1:0-Sieg. Die beiden anderen Düsseldorfer Klubs, der Rather SV und der DSC 99, müssen sich jeweils mit einem 1:1 begnügen.
MSV – St. Tönis 1:0 Die reguläre Spielzeit war gerade abgelaufen, als sich Tayfun Uzunlar den Ball noch einmal zum Freistoß zurechtlegte. Knapp zwanzig Meter entfernt vom Tor. Und nur wenige Augenblicke später war der Jubel schier grenzenlos. Der bärenstarke Innenverteidiger des Fußball-Landesligisten MSV hatte das Leder kunstvoll in den Winkel gezirkelt – und seinem Team spät den Sieg gegen Aufsteiger Teutonia St. Tönis beschert.
Unbestritten ist, dass dieses Resultat den Spielverlauf nicht richtig widerspiegelte. Denn im Grunde begegneten sich die Kontrahenten größtenteils auf Augenhöhe, ließen defensiv wenig anbrennen und nutzten die wenigen Chancen im Angriff nicht gut aus. „Es war sicherlich nicht unsere beste Leistung“, konstatierte Trainer Elmimouni. „Tata übt genau diese Situation im Training immer wieder.“
Und Fleiß zahlt sich manchmal eben aus, idealerweise noch gepaart mit dem absoluten Willen. Den lebte besonders Uzunlar vor, trieb seine Teamkameraden immer wieder an und gab sich mit einem Punkt nicht zufrieden. „Es ist im Moment ein wirkliches Kollektiv. Wir beißen und kämpfen überragend“, lobte Elmimouni.
Allerdings taten sich auch trotz des Erfolges einige Ungereimtheiten auf. Nach einer soliden Anfangspha- se passten die Zuspiele in die Spitze nicht mehr, und nach Balleroberungen im Mittelfeld traf der Fusionsklub zu häufig die falsche Entscheidung. Das wog dennoch nicht sonderlich schwer. Schließlich hat- te Uzunlar kurz vor dem Schlusspfiff seinen großen Auftritt.
FSV Vohwinkel – Rather SV 1:1 Allzu viel ausgerechnet hatte sich Andreas Kusel vor der Partie in Vohwin- kel nicht. Umso größer war die Zufriedenheit nach dem Schlusspfiff, denn der Rather SV erkämpfte sich verdientermaßen einen Punkt.„Wir haben gut begonnen und gut verteidigt“, sagte der Trainer. „Vohwin- kel hatte zwar mehr Ballbesitz, aber wir haben ein paar gute Konter gefahren.“
Nach elf Minuten brachte Tom Hirsch den RSV mit 1:0 in Führung, hätte aber vor der Halbzeit zwingend den zweiten Treffer nachlegen müssen. Im Anschluss an die Pause ging der Wuppertaler Stadtteil-Klub dann deutlich offensiver zu Werke und glich nach etwas mehr als einer Stunde aus. „Einen Punkt auswärts zu holen, ist in Ordnung. Aber es wäre mehr drin gewesen“, resümierte Kusel.
Holzheimer SG – DSC 99 1:1 Das im Vorfeld favorisierte Team von Trainer Andreas Billetter kam gegen die SG Holzheim nicht über ein 1:1 hinaus. Die wiederholt neu zusammengestelle Elf tat sich daher gegen tief stehende und auf Konter lauernde Holzheimer sichtbar schwer. In der 33. Minute führte ein unnötiger Ballverlust Can Aydins gar zur völlig überraschenden Führung der Gastgeber durchYannick Joosten. Nachdem Billetter in der zweiten Halbzeit zwei Wechsel vornahm, kamen die Düsseldorfer zunehmend besser in die Partie. Trotz einiger guter Gelegenheiten blieb die Leistungssteigerug in der zweiten Hälfte jedoch lange Zeit unbelohnt, bis Nikola Raicevic sein Team in der 90. Minute durch seinen Ausgleichstreffer nach Zuspiel von Kevin Lobato erlöste. „Letztlich bin ich froh, dass wir einen Rückstand aufgeholt haben“, sagte Billetter.