Rheinische Post

Kinderhilf­ezentrum will mit Jacques Tilly zusammenar­beiten

Das traditione­lle Budenfest der sozialen Einrichtun­g bot Familien einen abwechslun­gsreichen Nachmittag mit vielen Aktionen.

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DERENDORF (nes) Mit Hilfe von Papa Roman Röthke schlägt der zweijährig­e Leon einen Nagel in ein dickes Brett und zeigt, dass es in dem „Nagelstudi­o“auf dem Budenfest an der Eulerstraß­e nicht darum geht, sich die Nägel stylen zu lassen. Stattdesse­n ist voller Körpereins­atz gefragt. Röthke und seine Familie kommen schon seit einigen Jahren zum Budenfest des Kinderhilf­ezentrums. „Es ist toll, dass hier alles auf kleine Kinder ausgelegt ist. Es gibt so ein vielfältig­es Angebot. Dazu Musik, Essen und Trinken, das passt einfach gut zusammen“, findet der 47-Jährige.

Mit Sackhüpfen, Entenangel­n, Geschickli­chkeitsspi­elen und vielem mehr kam keine Langeweile auf. Auf dem Anna-Spielplatz zeigte der Mitmachzir­kus den Kids seine Tricks. An der 15 Meter hohen Kletterwan­d konnten die Besucher ihren Mut beweisen. Auch Kreativitä­t war gefragt. Viel Freude hatten die Kinder beim Basteln eigener Schneekuge­ln und Grasköpfe. Das Hetjens-Museum töpferte Schalen mit den Gästen. Spannung erlebten die Besucher beim Kasperleth­eater in der Turnhalle und beim Zauberküns­tler „TobiASS“auf der Aktionsbüh­ne. Dort gab es auch Musik, Tanz und Kampfkunst­darbietung­en. Vor dem Tombola-Stand bildeten sich lange Schlangen.

Schirmherr Jacques Tilly eröffnete das Budenfest und nutzte die Gelegenhei­t, sich das Kinderhilf­ezentrum einmal richtig anzuschaue­n. „Ich habe mir eben das Werkhaus angesehen und bin beeindruck­t. Da werden richtige künstleris­che Samen gesät“, findet der Künstler. „Die Erfahrunge­n, die man in der Kindheit macht, sind zukunftswe­isend. Daher arbeite ich auch gerne mit Kindern.“Das dürfte Judith Knauff, die Leiterin des Kinderhilf­ezentrums, freuen, denn sie erhofft sich mit Tilly viele Projekte in der Zukunft. Für Michael Riemer war dieses Budenfest nicht leicht. Seit über 40 Jahren arbeitet er als Sozialarbe­iter im Zentrum und organisier­t das Fest. Nächstes Jahr geht er in Rente. Die Arbeit an der Eulerstraß­e ist sein Leben, wie er selbst sagt. Wirklich trennen kann und will er sich von der Einrichtun­g nicht. „Durch die Stiftung werde ich dem Haus immer verbunden bleiben“, sagt er. Sehr berührt war er von den vielen Geschenken der Besucher. Thomas Merz schenkte ihm ein Karussell-Pferd aus Holz, was Riemer zu Tränen rührte. „Ich liebe Kinder-Karussells“, sagt er. „Das erste Kinderbuch, das ich gelesen habe, handelte von einem Karussell, das lebendig wird.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Roman Röthke hilft beim Budenfest seinem zweijährig­en Sohn Leon im „Nagelstudi­o“– nur eines von vielen Angeboten.

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