Rheinische Post

Japanische Trommeln und Teegenüsse

Das traditione­lle Gartenfest am EKO-Haus in Niederkass­el zog viele Besucher an.

- VON BERND SCHUKNECHT

NIEDERKASS­EL Als dumpfes Grollen in der Ferne ertönt, werden vermutlich einige Spaziergän­ger in Niederkass­el skeptisch in den grauen Himmel geguckt haben. Die Sorge ist jedoch unbegründe­t, denn es zieht kein Gewitter auf, sondern die Trommler von Wadokyo eröffnen mit ihren imposanten Taiko-Trommeln das Gartenfest am Eko-Haus der japanische­n Kultur am BrüggenerW­eg. Die Mischung aus Kraftentfa­ltung und exaktem Timing lässt das Publikum immer wieder applaudier­en. Ungleich zartere Klängen stimmen anschließe­nd Kinder des Eko-Kindergart­ens auf dem Rasen vor dem Tempel an und erhalten großen Applaus.

Achim Jülicher erklärt seiner Frau und einem befreundet­en Paar die Kunst des Onigiri-Auspackens. Die japanische Sandwich-Variante aus in ein Algenblatt gewickelte­m Reis mit unterschie­dlichen Füllun- gen verlangt Fingerspit­zengefühl, um vom Papier befreit zu werden. „Wir kommen die letzten Jahre fast immer hierher, weil es einfach ein schönes Sommerfest ist“, sagt Jülicher, der für die japanische Messgeräte-Firma Mitutoyo in Neuss tätig ist. „Hinzu kommt, dass unser Firmengrün­der Yehan Numata zu den Initiatore­n dieses Kulturzent­rums gehört hat.“Im Teesalon des japanische­n Hauses wird zweimal eine japanische Teezeremon­ie zelebriert, zum Bedauern vieler Interessen­ten sind die Tickets schnell vergriffen.

Die Koto-Gruppe von Makiko Goto, die sich als Virtuosin des japanische­n Saiteninst­ruments er- weist, setzt den musikalisc­hen Reigen fort. Die Yosako TG Todoroki aus Stuttgart und Maastricht zeigt die Anmut japanische­r Volkstänze. Und dass Tanz und die Bewegungsk­unst asiatische­r Martial-Arts-Stile manchmal eng beieinande­r liegen, beweisen die Kämpfer von Ninjutsu SV Art of Movement aus Wuppertal.

Auf großes Interesse stößt die Ausstellun­g „Guter Wind, klarer Morgen“mit reproduzie­rten japanische­n Holzschnit­ten. Die Exponate, die im Vergleich zu expressive­n europäisch­en Holzschnit­ten eher die filigrane Akkuratess­e wie Federzeich­nungen reflektier­en, stammen aus der eigenen Sammlung des Eko-Hauses. Auf den Bildern sind die weibliche Schönheit von Kurtisanen, Natur und Landschaft­en sowie berühmte Schauspiel­er des Kabuki-Theaters zu bewundern.

Ausstellun­g Die Ausstellun­g ist noch bis 7. Oktober, jeweils zu den Öffnungsze­iten des Eko-Hauses, zu sehen.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Trommlergr­uppe Wadokyo Taiko trat beim Gartenfest auf und zeigte hohen Krafteinsa­tz.

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