Eine Bühne für musikalischen Nachwuchs
Beim „Kaiserpfalz Open Air“präsentierten sich Schulorchester, junge Bands und Chöre.
KAISERSWERTH Im strahlenden Sonnenschein reflektierten in Kaiserswerth alt-ehrwürdige Mauern musikalische Klänge junger Menschen. Im stimmungsvollen Ambiente der Kaiserpfalz bekommt der musizierende Nachwuchs des Stadtteils mit dem Festival„Kaiserpfalz Open Air“alle zwei Jahre eine Bühne. Susanne Hiekel, Kirchenmusikerin der Evangelischen Kirchengemeinde, und Stefan Irle, Mitarbeiter der Teestube, dem Jugendzentrum der Diakonie, haben das Festival gemeinsam organisiert.
Start der Festivalreihe war 1998 mit der 1300-Jahr-Feier von Kaiserswerth. Das Programm bot diesmal mit der breit aufgestellten Mischung aus Chorgesang, Orchester- und jazzigen Big-Band-Sounds, Musical, Percussion, Dance Performances und rockigen Rhythmen für jeden Musikgeschmack etwas. „Wir wollten mal von rund 1000 Gästen ausgehen, doch jetzt schätze ich eher auf nahezu das Doppelte“, sagt Ciro Colella, Inhaber des Freemann und beim Festival für die Verköstigung zuständig. Das Publikum besteht überwiegend aus stolzen Eltern und Großeltern sowie Geschwistern und Freunden der musikalisch Aktiven. „Meine Kinder, mein Sohn lebt heute in Berlin, meine Tochter in den USA, sind beide auf das Theodor-Fliedner-Gymnasium gegangen, und ich halte der Schule die Treue und gehe hin, wenn es eine Veranstaltung gibt“, sagt Helga Wehking.
Dem jüngsten Nachwuchs gebührte die Ehre, das Festival mit dem Kindermusical „König David“zu eröffnen. Insgesamt 50 Kinder hatten an zwei Workshop-Wochenenden unter der Leitung von Susanne Hiekel die Lieder von Lars Hoben einstudiert. Die Band Avalon bot zusätzlich instrumentale Unterstützung. Eher klassisch orientiert ging es danach mit den jungen Symphonikern Kaiserswerth weiter. Normalerweise firmiert unter diesem Namen ein Zusammenschluss der Schulorchester der beiden Kaiserswerther Gymnasien, doch diesmal konzertierte das Orchester des Theodor-Fliedner-Gymnasiums allein. Junge Sängerinnen des Max-Planck-Gymnasiums hatten sich, unterstützt von Musiklehrerin Elke Umbach, der Solo- und Chorliteratur angenommen. Doch zunächst sorgte die Samba-AG des Schlagzeugers und Perkussionisten Axel Heinrich mit ihren Congas dafür, dass Rhythmus dominierte.
Sichtlich viel Spaß an der Musik hatte die Gruppe Mixed Up, eine Inklusionsband der Clara-Schumann-Musikschule. Junge Musiker mit und ohne Behinderung plünderten gut gelaunt das Pop-Archiv von den Beatles bis zu den Toten Hosen. Das Finale des Festivals markierten The Buggs, deren Mischung aus Indierock und Britpop das Publikum abschließend nochmals in Begeisterung versetzte.