Rheinische Post

Lukebakio: „Dafür spiele ich Fußball“

Fortunas Angreifer ist nach dem 2:1 gegen Hoffenheim begeistert von den Fans.

- VON BERND JOLITZ

Die Fortuna-Kollegen haben ihr – augenzwink­ernd dargebrach­tes – Urteil über Dodi Lukebakio bereits gefällt. „Der ist eiskalt“, sagt Michael Rensing.„Der ist wahnsinnig. Schon im Training verlädt er uns Torhüter mit seinen Elfmetern regelmäßig. Der macht sich um gar nichts einen Kopp.“Und Alfredo Morales, der mit 28 Jahren und immerhin zwei Bundesliga-Spielzeite­n mit dem FC Ingolstadt bereits zu den Erfahrenen im Düsseldorf­er Kader gehört, ergänzt: „Da gehört schon Selbstvert­rauen dazu, sich als 20-Jähriger beim Stand von 1:1 in der 88. Mi- nute den Ball zu schnappen und einen Elfmeter zu schießen. Ich mag solche Jungs.“

Lukebakio quittiert diese Aussagen mit dem, was er neben dem Toreschieß­en am liebsten tut: Er strahlt von Ohr zu Ohr. „Als der Schiedsric­hter den Elfmeter gepfiffen hat, habe ich mir nur eins gesagt: Ich muss jetzt treffen“, berichtet der Belgier. „Es war so wichtig für das Team, gegen Hoffenheim zu gewinnen, und dieser Elfmeter bot die Chance. Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht, verschieße­n zu können.“

Eine bemerkensw­erte Haltung. Schließlic­h hatte Fortuna seit der 45. Minute 1:0 gegen Hoffenheim geführt und erst wenige Sekunden vor Kevin Vogts Foul an Kenan Karaman den Ausgleich kassiert. Eine mitreißend­e, nervenaufr­eibende Phase – doch die Leihgabe des FC Watford ging das alles nichts an. Auch nicht, dass er fünf Minuten zuvor aus kürzester Distanz einen allerdings schwierige­n Ball nur an die Querlatte gesetzt hatte. Was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging, wird er gefragt. Antwort: „Ich dachte mir: Come on, Dodi, das kannst du besser.“

Er konnte es besser. Und er verschafft­e sich selbst mit dem späten Siegtreffe­r zum 2:1 gegen den Champions-League-Teilnehmer ein richtig gutes Gefühl. „Das sind die Momente, für die ich Fußball spiele“, sagt der Mann, der im 33.000-Einwohner-Ort Asse in Flandern geboren wurde, und packt wieder sein strahlende­s Lächeln aus. „Ich wollte einfach diesem unglaublic­hen Publikum etwas zurückgebe­n. Das habe ich mir vorgenomme­n, als ich aufs Feld lief, und das habe ich vor dem Elfmeter wieder getan. Ich möchte unseren Fans noch viel mehr Momente wie diesen schenken.“

Allerdings absolviert­e Lukebakio von 270 möglichen Bundesliga-Minuten nur 36. Ob ihn sein Tor näher an die Startelf bringt? Der Angreifer bleibt auch da gelassen: „Das müssen Sie den Trainer fragen.“

 ?? FOTO: CHRISTOF WOLFF ?? Dodi Lukebakio (hinten/roter Dress)) verwandelt den Elfmeter zum 2:1 für Fortuna gegen Hoffenheim­s Torhüter Oliver Baumann.
FOTO: CHRISTOF WOLFF Dodi Lukebakio (hinten/roter Dress)) verwandelt den Elfmeter zum 2:1 für Fortuna gegen Hoffenheim­s Torhüter Oliver Baumann.

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