Rhein Vikings können sich auf ihre Bank verlassen
(jol) Es sah gar nicht gut aus für die Vikings. Mitte der zweiten Hälfte lag der Zweitligist im Heimspiel gegen Aufsteiger Handball-Sportverein Hamburg 20:22 zurück, und es drohte die dritte Niederlage im vierten Saisonspiel. Doch Trainer Ceven Klatt hat ja noch seine Ersatzbank – die viel mehr ist als nur das. Der Coach beorderte Mikkel Moldrup für den diesmal glücklosen Vladimir Bozic ins Tor, stellte den 19-Jährigen Moritz Goergen auf Rechtsaußen, Ivan Milas in den linken und Srdjan Predragovic in den rechten Rückraum. Dieses Quartett war schließlich neben Torjäger Alexander Oelze hauptverantwortlich für die Wende zum 27:25-Sieg.
Der überragende Moldrup hatte jedoch noch einen weiteren Matchwinner ausgemacht. „Die Halle hat uns sehr geholfen“, sagt der Däne. „Wenn die Zuschauer so mitgehen, wie sie es in der Schlussphase gegen Hamburg getan haben, dann gebe ich mehr als hundert Prozent.“Davon konnten sich die 700 Besucher im Castello überzeugen. Moldrup, Spitzname „die Maschine“, steigerte sich in einen Rausch und hielt die unglaublichsten Bälle.
„Wir standen aber auch wieder gut in der Abwehr“, wiegelt der 25-Jährige ab. „Okay, ich hab’ dann auch ein paar freie Bälle gehalten, aber wichtig war das tolle Zusammenspiel.“Klatt freut sich diebisch darüber, dass seine „Joker“so perfekt stachen. „Es war diesmal entscheidend, dass wir von der Bank nachlegen konnten“, betont der Coach. „Die Tore von Moritz, Srdjan und Ivan kamen im richtigen Moment, und Mikkel hat richtig schwierige Bälle rausgeholt.“
Moldrup selbst jubelte am meisten über Goergens Treffer zum 23:22. „Es freut mich immer besonders, wenn junge Leute spielen und dann auch noch so stark“, sagt der Keeper. „Erst 19 Jahre und dann so ein wichtiges Tor! Es ist ja noch nicht so lange her, dass ich selbst ein junger Spieler war, daher weiß ich: Man muss den Jungs Vertrauen schenken.“Ganz schön weise für einen 25-Jährigen.