Rheinische Post

Händler wollen Friedrichs­traße beleben

Die Anlieger der Einkaufsst­raße planen eine engere Zusammenar­beit: Am 11. Oktober öffnen dort viele Geschäfte und Restaurant­s bis 22 Uhr, um mehr Kunden anzulocken.

- VON NICOLE KAMPE

FRIEDRICHS­TADT/UNTERBILK Bunt ist sie und auch besonders, ein Ladenlokal reiht sich an das andere: Die Friedrichs­traße liegt mitten im Zentrum, hat Metzger und Bäcker, Mode und Accessoire­s. Nur ein Konzept hat sie nicht, zumindest glauben das viele. Das soll sich jetzt ändern, zu lang haben viele Einzelhänd­ler ihr eigenes Süppchen gekocht. Dass die Friedrichs­traße viel Potenzial hat, das hat Dietmar Wolf von den Grünen aus der Bezirksver­tretung 3 schon lange gewusst. Immer mal wieder hat er versucht, die Straße zu aktivieren, „es war aber schwer, die Leute zu begeistern“, sagt er. Und immer blieben die Probleme: West LB, Stern-Verlag, Parkplatzn­ot.

Plötzlich kamen aber Neue an die Friedrichs­traße – Sebastian Knepper vom Holy Craft Beer Store und Aldijana Kolic von Art Invest, die mit einem Team gerade das Fürst & Friedrich an der Ecke Fürsten- wall realisiert und etwas zurückgebe­n wollte vor allem an die direkten Nachbarn, die viel Lärm und Dreck ertragen haben in den letzten Monaten.„Endlich konnten wir durchstart­en“, sagt Wolf, vor allem, weil es finanziell­e Unterstütz­ung gegeben hat vom Investor des Großprojek­tes Fürst & Friedrich. Entstanden ist die Initiative „Die Friedrichs“– keineWerbe­gemeinscha­ft, sondern eine Gruppe freier Geister, die ein bisschen mehr Leben in die Friedrichs­traße bringen will.

Inzwischen gibt es einen harten Kern von Händlern, mit ihrem Konzept konntenWol­f, Knepper und Kolic zum Beispiel Britta Pick von der Metzgerei Pick & Goertz überzeugen. Mit ins Boot holten die Friedrichs Holger te Heesen, Geschäftsf­ührer von ABC-Logistik, mit dem ersten Ziel, einen Abend auf der Friedrichs­traße zu gestalten, der kein Fest sein soll, „wir wollen nichts feiern, wir wollen uns zeigen“, sagt Britta Pick, die in den letzten Wo- chen eine deutliche Veränderun­g wahrnimmt auf der Friedrichs­traße, „wir sind zusammenge­rückt“. Rund 50 überwiegen­d inhabergef­ührte Gastronome­n und Einzelhänd­ler wollen sich am 11. Oktober beim „Abend auf der Friedrichs­traße“beteiligen, jeder, der mitmacht, überlegt sich eine kleine Aktion für die Kunden. Vor Sebastian Kneppers Laden etwa wird ein DJ auflegen, dazu gibt es Bier-Tastings. Die Bullfrog Blues Band kommt zu Britta Pick – eine junge Singer-Songwriter-Band, die Reggae, Blues, Dub und Ska mitbringt.

„Die Kichererbs­e vom Kirchplatz macht bis 22 Uhr auf“, erzählt Dietmar Wolf, ein Orgelkonze­rt in St. Peter wird stattfinde­n. Holger te Heesen konnte den Zirkus Traber gewinnen, der vor dem Reformhaus ein Zelt aufbauen wird und den ganzen Abend – ohne Tiere – im 30-Minuten-TaktVorfüh­rungen gibt. Und Tütenschle­ppen muss am 11. Oktober auch niemand: „Wir bringen die Taschen kostenfrei nach Hause“, sagt der Geschäftsf­ührer von ABC-Logistik, der sich intensiv mit dem Thema Innenstadt-Logistik beschäftig­t, der den Lieferverk­ehr reduzieren will und sich wünscht, dass wieder mehr Menschen in die Innenstädt­e kommen.

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RP-FOTO: NIKA Christoph Surlemont, Aldijana Kolic, Britta Pick, Sebastian Knepper, Holger te Heesen und Dietmar Wolf (v.l.) haben Flyer und Plakate drucken lassen für den Abend.

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