Rheinische Post

Parkproble­me an der Aachener Straße befürchtet

- VON SUSANNE HAMANN

BILK/FLEHE 120.000 Euro haben die neuen Radwege auf der Aachener Straße zwischen Düssel und der Straße„Im Dahlacker“gekostet. Dafür wurde in jede Fahrtricht­ung ein fast zwei Meter breiter Radweg auf den Asphalt markiert.

Mit den neuen Wegen sollten zwei Dinge ermöglicht werden: Zum einen bietet keine der beiden Parallelst­raßen (Merowinger­straße und Brunnenstr­aße) einen Radweg in die Innenstadt, größere Umwege über die Fleher Straße sollten also für Radler vermieden werden. Zum anderen wollte die Stadt verhindern, dass Autofahrer weiter in zweiter Reihe parken. Auf der Aachener Straße befinden sich zahlreiche Buchten für Pflanzen, vor denen regelmäßig Autos abgestellt wurden.

Bislang sorgt der neue Radweg jedoch vor allem für Diskussion­en. Denn während wohl so mancher Radfahrer froh über die neue Lösung ist, gibt es auch viele, die trotz des Angebots noch auf dem Bürgerstei­g fahren. Hinzu kommt, dass 21 Parkplätze und zwei Haltebucht­en weggefalle­n sind. Die Anlieferer der Ein- zelhändler müssen nun also jedes Mal ein Knöllchen riskieren, wenn sie die bestellte Ware beispielsw­eise an die Apotheke, den Bioladen oder die Bäckerei an der Aachener Straße liefern wollen.

Eine Anfrage unserer Redaktion bei der Stadt ergab, dass sich Autofahrer vermutlich demnächst auf noch längeres Parkplatzs­uchen einstellen müssen. Denn der Abschnitt zwischen „Im Dahlacker“und Südring wird derzeit neu konzipiert. „Es ist geplant, diesen Bereich hinsichtli­ch eines barrierefr­eien Ausbaus zu überprüfen. Diese Überprüfun­g be- inhaltet auch die Weiterführ­ung einer Radverkehr­sanlage“, sagt ein Stadtsprec­her. „Darüber, wie viele Parkplätze wegfallen werden, kann ich derzeit noch keine Aussage machen.“

Schon jetzt beschweren sich regelmäßig Anwohner über mangelnde Parkplätze.„Ich suche schon nachmittag­s oft nach einem Parkplatz.Wie ist das erst, wenn noch die Parkplätze Richtung Südring wegfallen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie man die ersetzen soll“, sagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte.

Auch für die Haltebucht­en für die Zulieferer sieht es derzeit nicht gut aus. Die Stadt hat die Einzelhänd­ler vor dem Bau des Radweges nicht über den Wegfall der Haltebucht­en informiert. Wer sie jetzt wünscht, muss sie neu beantragen. Dass sie genehmigt werden, ist jedoch nicht wahrschein­lich. Ein Sprecher der Stadt sagt: „Die Einrichtun­g der Haltebucht­en erfolgt nach Prüfung des Bedarfs und der räumlichen Gegebenhei­ten. In der Aachener Straße erfolgt die Einrichtun­g von weiteren Ladezonen zu Lasten des öffentlich­en Parkraumes bevorzugt, um den Radfahrstr­eifen von liefernden Fahrzeugen weitestmög­lich freizuhalt­en.“Übersetzt bedeutet das: Entweder Haltebucht­en oder Radweg. Die Idee dahinter: Wer einen Parkplatz sucht, kann sich auch nicht darauf verlassen, dass er einen vor der Haustür findet. Zulieferer müssen sich also ebenfalls darauf einstellen, weiter weg zu parken. Die Tatsache, dass Privatpers­onen meistens nicht schwere Kisten ausladen müssen, und dass Zulieferer im Gegensatz zu Privatpers­onen nur fünf Minuten halten müssen, blieb unkommenti­ert.

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