St. Martin darf wieder auf die Straße
Vor einem Jahr wurde das Martinsfest in Angermund nur auf dem Schulgelände gefeiert. Das sorgte für Unmut. Auf neuen Wegen wird der Zug nun wieder durch die Straßen führen. Ein neues Martinskomitee hat das organisiert.
ANGERMUND Die Anwohner der Strecke, die sonst der St. Martinszug durch Angermund entlang zieht, warteten im vergangenen Jahr vergeblich auf das bunte Lichtermehr. Kurzfristig war beschlossen worden, die Feierlichkeiten nur auf dem Gelände der Friedrich-von-Spee-Schule stattfinden zu lassen. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken genannt. So sollen sich in den Vorjahren Autofahrer rücksichtslos verhalten haben. Zudem war das Martinskomitee nicht mehr mit der Gestaltung des Zugs, an dem bis zu 1500 Menschen teilnehmen, zufrieden gewesen. Die Kinder seinen in der Menschenmenge untergegangen und vom Gesang sei auch nichts mehr zu hören gewesen.
Das soll künftig alles anders werden. So hat sich das Komitee nun neu als Verein gegründet, dem engagierte Bürger aber auch Vertreter von Institutionen wie die Freiwillige Feuerwehr, die Schützen, die Schule
und die Kitas angehören. DerVerein will den Zug wieder durch das Dorf ziehen lassen. Allerdings auf einer veränderten Strecke, die durch nicht so stark befahrene und damit weniger gefährliche Nebenstraßen führt. Der gut zwei Kilometer lange Weg führt dann von der Schule aus über die Straßen Am Litzgraben, Im KleinenWinkel, Kirchweg, Bahnhofstraße, Zur Lindung und wieder zurück zur Schule. „Der Zugweg ist gelungen. Er hat eine Außenwirkung und ist trotzdem sicher“, sagt Bezirkspolizist Stefan Sell, der den Zug begleiten wird. Gesichert werden soll dieser zudem durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und Eltern.
Entlang der Strecke dürfen sich Zuschauer und die Kindertagesstätten einreihen. „Allerdings erst hinter den Schulklassen, denn die sollen als Verbund zusammen bleiben“, sagt Wolfgang Stecher, Vorsitzender des Komitees. Ebenso wie die Eltern, die in den vergangenen Jahren ihre Kinder unmittelbar begleitet haben. Die Schulklassen verloren sich daraufhin in den Menschenmengen. Ein gemeinsames lautes Singen war dann nicht mehr möglich, die Veranstaltung verlor an Besinnlichkeit. „Die Eltern können mit ihren Kindern auf dem Schulgrundstück einen Treffpunkt vereinbaren. Das funktioniert gut. Nur einmal in den vielen Jahren konnte ein Kind nicht sofort seine Eltern finden und musste ausgerufen werden“, sagt Martina Schwenk, Leiterin der Friedrichvon-Spee-Schule.
Sie möchte, wie bereits im vergangenen Jahr, auch diesmal wieder Schüler mit ihren Laternen zum Seniorenstift in der Graf-Engelbert-Straße schicken, da die Einrichtung nun nicht mehr am Zugweg liegt. „Die Schüler machen das sehr gerne, zumal ihre Laternen so noch einmal zum Einsatz kommen.“
Neu organisiert wird in diesem Jahr auch die Martinssammlung. Die Haussammlung, mit der bislang unter anderem die 850 Martinstüten finanziert wurden, fällt weg, da nicht genug Helfer gefunden werden konnten. Stattdessen können Bürger den Gutschein für eine der beliebten Tüten in der Kita Am Litzgraben, über die Schule oder in einigen Geschäften erwerben oder dort für das traditionelle Fest eine Spende abgeben. „Wir hoffen nun auf eine wunderschöne Feier, bei der wieder die Kinder imVordergrund stehen“, sagt Wolfgang Stecher.