Rheinische Post

Pendel-Busse für bessere Luft

Die Angebote könnten den Verkehr entlasten und zu sauberer Luft beitragen, meint die FDP.

- VON LAURA IHME

Die FDP regt an, dass Firmen Pendel-Busse einsetzen, die die Mitarbeite­r an Sammelpunk­ten abholen. So soll die Luft besser werden.

Düsseldorf­s Luft muss besser werden. Eine Maßnahme, wie das gelingen kann, will die FDP nun untersuche­n lassen: Im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss fragt die Fraktion heute, wie Sammelverk­ehre bei großen Unternehme­n in der Stadt eingericht­et werden können. Die Idee: Die Mitarbeite­r werden an Sammelpunk­ten außerhalb Düsseldorf­s etwa mit Bussen abgeholt und nach Feierabend zurückgebr­acht. Die Autos bleiben draußen, die Luft wird sauberer.

„In den 50er und 60er Jahren, als noch nicht so viele Menschen ein Auto hatten, waren solche Sammelverk­ehre durchaus üblich“, sagt FDP-Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus. Um ein Diesel-Fahrverbot zu vermeiden, könnten solche Modelle nun einen guten Beitrag leisten. Von der Verwaltung möchte seine Fraktion deshalb wissen, ob es solche Sammelverk­ehre bereits in anderen Städten gibt, und ob man ein Pilotproje­kt in Düsseldorf für realisierb­ar hält. Auch ob die Stadt plant, mit großen Unternehme­n in Kontakt zu treten, möchte man wissen.

Tatsächlic­h äußert man sich bei den Unternehme­n positiv, was das Thema angeht: Bereits jetzt würden sich Mitarbeite­r zu Fahrgemein­schaften zusammensc­hließen, heißt es von Daimler. Im Düsseldorf­er Mercedes-Benz-Werk sind rund 6500 Mitarbeite­r beschäftig­t. Beim Thema Sammelverk­ehr könne man sich eine gemeinsame Initiative vorstellen:„Kooperatio­nen mit anderen Unternehme­n können zukünftig eine weitere interessan­te Möglichkei­t sein, Mitfahrgel­egenheiten zu initiieren“, sagt ein Sprecher.

Ähnlich äußert sich Vodafone: Selbst einen Pendelverk­ehr einrichten würde man eher nicht – sich wohl aber ein übergreife­ndes Ange-

bot, wenn es etwa von der Rheinbahn organisier­t würde, genau anschauen. Darüber hinaus habe man schon einige Maßnahmen ergriffen, um den Berufsverk­ehr zu reduzieren, heißt es. So könnten die meisten der 5000 Mitarbeite­r auch von zu Hause aus arbeiten, es gebe ein Firmentick­et, Stromtanks­tellen für E-Autos, Dienstfahr­räder und digitale Börsen für Mitfahrgel­egenheiten. Auch bei Henkel werden solche Maßnahmen vorangetri­eben, dort entwickelt man gerade eine Mitfahrgel­egenheits-App für die Mitarbeite­r. Zu parteipoli­tischen Initiative­n äußere man sich jedoch nicht.

Thomas Vieten, Verkehrsre­ferent bei der Düsseldorf­er Industrie- und Handelskam­mer, glaubt zudem, dass Pendelverk­ehre ein gutes Argument beimWerben um Fachkräfte sind: „Wenn die Mitarbeite­r von außerhalb kommen, müssen sie sich keine Sorgen machen, wie sie zur Arbeit kommen“, sagt er, mahnt aber auch: Bei solchen Angeboten müssen viele Faktoren beachtet werden, etwa zum Thema Arbeitszei­t. Da sei die Organisati­on für Unternehme­n mit Schichtbet­rieb leichter als für Firmen mit flexiblen Modellen.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Außerhalb der Stadt – so wie hier in Hilden – gibt es bereits Parkplätze, wo sich Fahrgemein­schaften treffen.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Außerhalb der Stadt – so wie hier in Hilden – gibt es bereits Parkplätze, wo sich Fahrgemein­schaften treffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany