Rheinische Post

Kreisverke­hr soll Entlastung bringen

Die Verwaltung hat erste Pläne für den Knotenpunk­t in Vennhausen erarbeitet. Doch in der Bezirksver­tretung 8 sorgt man sich um die Entwicklun­g des Glasmacher­viertels, das wieder mehr Verkehr bringen wird.

- VON NICOLE KAMPE

VENNHAUSEN Morgens im Berufsverk­ehr warten sie, abends, wenn sie nach Hause wollen, auch: die Autofahrer, die von der Höherhofst­raße kommen und über die Gubener Straße links Richtung Gerresheim abbiegen wollen.„20 Minuten steht man manchmal da“, sagt Astrid Bönemann von der SPD, die in der Bezirksver­tretung 8 sitzt und selbst schon den Test gemacht hat. Eine Ampel gibt es an der Kreuzung nicht, die Autos auf der Gubener Straße haben Vorfahrt, „die Schlagzahl ist hoch“, so Bönemann, die schon vor Jahren gehört hat, dass ein Kreisverke­hr eine Lösung sein könnte. Betroffen vom Verkehrskn­otenpunkt in Vennhausen sind nicht nur jene, die warten, sondern auch die Anwohner in den umliegende­n Siedlungen. Autofahrer suchen Schleichwe­ge, „der Grünberger Weg ist so ein Beispiel“, weiß die Stadtteilp­olitikerin, die prinzipiel­l den Bau eines Kreisverke­hrs begrüßt.

Jetzt hat die Verwaltung einen Vorstoß gemacht, um die Situation zu verbessern. Sie stellt das Projekt in den zuständige­n Bezirksver­tretungen und Ausschüsse­n vor, die über die Herbeiführ­ung eines Bedarfs- beschlusse­s abstimmen sollen, damit der Rat die Verwaltung beauftrage­n kann, den Kreisverke­hr zu planen und eine Kostenbere­chnung zu erstellen. In der Bezirksver­tretung 8 ist die Maßnahme in der letzten Sitzung zurückgest­ellt worden,„im Oktober wollen wir das noch mal besprechen“, sagt Bezirksbür­germeister Gerwald van Leyen, der Bauchschme­rzen hat, wenn er an die nahe Umgebung denkt, an das Glasmacher­viertel, das gleich auf der anderen Seite der Bahngleise entsteht. „Die Verwaltung sagt jetzt schon, dass der Kreisverke­hr zu klein ist“, so van Leyen und verweist auf den geplanten Bypass außerhalb des Kreisverke­hrs für die Rechtsabbi­eger aus der Straße Nach den Mauresköth­en in die Höherhofst­raße. „Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes“, so der Bezirksbür­germeister, zumal für den städtische­n Teil des Glasmacher­viertels im Westen unklar ist, wie das Areal angeschlos­sen wird.

Fest steht dagegen, dass mit der Realisieru­ng des ersten Bauabschni­tts der Ortsumgehu­ng Gerresheim zwischen Im Brühl und Nach den Mauresköth­en sowie der Bebauung des Glasmacher­viertels eine Verkehrsbe­lastung am Knotenpunk­t Gubener Straße/Nach den Mauresköth­en/Höherhofst­raße von 22.250 Fahrzeugen am Tag prognostiz­iert wird. Nach den 2014 vorgelegte­n Planungen werden auf der anderen Seite der Unterführu­ng 1400 Wohnungen für mehr als 4000 Menschen entstehen.

1,35 Millionen Euro soll der Kreisverke­hr nach ersten Schätzun- gen kosten, inbegriffe­n sind rund 150.000 Euro für die Planung. Mögliche Kosten für Bodenausta­usch und/oder -verbesseru­ngen, Lärmschutz­maßnahmen und Verkehrspr­ovisorien könnten im weiteren Verlauf der Planung dazukommen.

Peter Frymuth, Bezirksver­waltungsst­ellenleite­r im Stadtbezir­k 8, erinnert daran, dass es schon eine ganze Weile die Anregung gegeben hat, an der Stelle einen Kreisverke­hr zu bauen. „Und je nach Planung wäre der Kreisverke­hr auch anschließb­ar an weitere Verkehrsfü­hrungen“, so Frymuth. Zudem handele es sich bei der aktuellen Vorlage um einen Bedarfsbes­chluss, bis tatsächlic­h ein Bebauungsp­lan vorliegt, „ist man sicher noch mal weiter beim Glasmacher­viertel“, sagt Frymuth.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER An der Kreuzung Höherhofst­raße (M.), Gubener Straße (l.) und Nach den Mauresköth­en (r.) in Vennhausen gibt es regelmäßig Probleme.

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