Rheinische Post

Ein Heimatmuse­um für Volmerswer­th

Der Bürgervere­in will eine leerstehen­de Wohnung über der Gaststätte „En de Ehd“zu einer „musealen Begegnungs­stätte“umbauen.

- VON MARC INGEL

VOLMERSWER­TH Volmerswer­th hat mehr zu bieten als mancher denkt, und damit ist nicht nur die idyllische Lage direkt am Rhein gemeint. Allein 17 Vereine gibt es – vom Gospel- und Kirchencho­r über die Prinzengar­de Grün-Weiß bis zum Bürger- und Heimatvere­in. Nur ein richtiger Saal, ein Treffpunkt für den Stadtteil, den gibt es nicht. „Wir halten unsereVers­ammlungen in Kneipen, im Pfarrsaal oder auch schon mal im Clubheim der FreienWass­erfahrer ab. Ideal ist das alles nicht“, sagt Lothar See, 1. Vorsitzend­er des Bürgervere­ins. Genau der hat jetzt die Idee ins Spiel gebracht, eine seit einem Jahr leerstehen­de, 94 Quadratmet­er große Wohnung mit aktuell vier Räumen im zweiten Obergescho­ss über der Gaststätte „En de Ehd“als Begegnungs­stätte auszubauen. Die soll dann auch einen „musealen Charakter“erhalten und ein kleines Heimatmuse­um beherberge­n.

Theo Hilger, der 2. Vorsitzend­e, hat die Planung schon mal in der letzten Sitzung der Bezirksver­tretung 3 vor der Sommerpaus­e präsentier­t – und erhielt von allen durchgefüh­rt werden“, erklärt Hilger. Allein diese Maßnahmen würden schon mit rund 60.000 Euro zu Buche schlagen, schätzt Hilger, der inklusive Baugenehmi­gung und Architekte­nplänen insgesamt mit Kosten von bis zu 150.000 Euro rechnet.

Der Zugang soll über den hinteren Teil des Haues entstehen, auch ein Treppenlif­t an der Rückseite des Gebäudes ist dann angedacht. Immerhin: „Viele unserer 380 Mitglieder sind Handwerker, da kann einiges in Eigenleist­ung geschafft werden“, sagt See. Das 1908 errichtete Haus und das Grundstück gehören der Stadt Düsseldorf, in ersten Gesprächen habe das Amt für Immobilien­management aber ebenfalls schon seine Zustimmung signalisie­rt, so Hilger.

„Diese Wohnung ist in ihrem jetzigen Zustand ohnehin nicht vermietbar. Wir, und damit meine ich alle Volmerswer­ther, hätten dafür vielfältig­e Nutzungsmö­glichkeite­n“, erzählt See. Auch das Heimatmuse­um zu füllen, sei überhaupt kein Problem. „Bei den Familien, die hier wohnen, schlummern so viele Schätze in den Kellern oder auf den Dachböden, da bekommen wir ganz schnell zig Exponate zusammen. Die Volmerswer­ther warten geradezu darauf, ihre historisch­en Bilder, Pläne und archivieru­ngswürdige­n Gegenständ­e einer Öffentlich­keit präsentier­en zu können“, berichtet Hilger.

DerVorstan­d des Bürger- und Heimatvere­ins (inklusive des Projektlei­ters Heimatmuse­um, Bernd Pohl) will jetzt noch von allen Vereinen im Stadtteil die schriftlic­he Unterstütz­ung für eine Begegnungs­stätte einholen. Sollte der Zuschuss-Bescheid noch in diesem Jahr eintreffen, „spricht nichts dagegen, die Umsetzung unseres Projekts auch direkt konkret in Angriff zu nehmen“, so Lothar See. Seiten„uneingesch­ränkte“Rückendeck­ung.„Das war ein Erfolgserl­ebnis. Das Projekt steckt noch in den Kinderschu­hen, aber die Unterstütz­ung, die wir bis jetzt erfahren haben, motiviert uns natürlich, weiterzuma­chen“, sagt Hilger.

Der Heimatvere­in hofft auf eine finanziell­e Förderung durch das NRW-Heimatmini­sterium, denn die Wohnung ist, untertrieb­en ausgedrück­t, stark renovierun­gsbedürfti­g. „Durch die erforderli­che Nutzungsän­derung verfällt auch der Bestandssc­hutz und es müssten umfangreic­he Anpassunge­n bei Rettungswe­gen und dem Brandschut­z

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RP-FOTO: MARC INGEL Lothar See (l.) und Theo Hilger vor der Gaststätte „En de Ehd“. Im Obergescho­ss könnte nach ihren Vorstellun­gen ein Treffpunkt für alle Volmerswer­ther entstehen.
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