Rheinische Post

Tanz, Musik und Theater an der Flurstraße

Zehn Tage lang zeigt der Verein im Hinterhof, welche Projekte im vergangene­n Jahr umgesetzt wurden.

- VON JULIA SCHÜSSLER

FLINGERN-NORD Wawa – das ist ein Baum in Südafrika, auch der Waran aus Urmel aus dem Ei trägt diesen Namen, gleichzeit­ig bezeichnet das Wort eine aussterben­de mambiloide Sprache und eine Pflanzenar­t in Ghana. Kurzum: Das Wort hat ganz verschiede­ne Bedeutunge­n.Vielfältig ist auch der Verein Kabawil, der vom 21. bis 30. September ein Festival mit Musik, Tanz und Theater veranstalt­et. Seit nunmehr 15 Jahren gibt es den Verein, verborgen in einem Hinterhof in Flingern arbeiten acht ehrenamtli­che Mitarbeite­r gemeinsam mit Teilnehmer­n verschie- denen Alters an unterschie­dlichen Projekten. Workshops in Schulen wie dem Franz-Jürgens-Berufskoll­eg und Ferien-Aktionen zählen auch dazu.

„Die Leute sollen sehen, dass hier tolle Sachen passieren“, sagt Petra Korn. Da der Verein selbst im Verborgene­n schaltet und waltet, war das Motto des diesjährig­en Kabawil-Festivals schnell klar: „Alles, was nicht offensicht­lich ist, also verborgen liegt, soll in verschiede­nen Projekten thematisie­rt werden“, sagt Korn, Mitgründer­in des Vereins. Da gibt es einen E-Gitarriste­n im Heizungske­ller, ein Tanztheate­r, das das Nicht-Sichtbarse­in von Frauen in der Gesellscha­ft thematisie­rt und ein Tanzprojek­t, das sich mit Raum und Bewegung beschäftig­t. Außerdem tanzt Sonia Mota, eine 70-jährige Dame, die mit 18 Primaballe­rina an der Oper Sao Paulo wurde und das Ballett heute immer noch beherrscht. Zwei Düsseldorf­er Sängerinne­n singen dazu das Katzenduet­t.

Angelina Anthony hat vor zehn Jahren das erste Mal an einem Workshop teilgenomm­en, seit anderthalb Jahren ist sie Mitglied bei Kabawil und organisier­t das diesjährig­e Festival mit. „Die Projekte hier sind wichtig, damit sich Jugendlich­e ausprobier­en können“, sagt die 27-Jährige. Auch Majd Assasah ist beim Kabawil-Festival dabei: Als Barkeeper wird er hinter der Theke stehen. 2015 kam er aus Syrien nach Deutschlan­d, seit zwei Jahren ist er im Verein aktiv. Begonnen hat er als Teilnehmer in einem Workshop, heute ist er auch ein Assistent für künstleris­che Gestaltung in der Kunstraums­tation. „Es ist ein sehr guter Verein. Alles was hier gemacht wird, begeistert mich“, sagt der 21-Jährige.

Festival 21. bis 30. September, Hinterhof an der Flurstraße 11, viele Aktionen finden auf der Bühne im Hof statt; www. kabawil.de

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