Rheinische Post

Was war das für ein Sommer

Hitze, kaum Regen und ganz viel Sonne: Der Düsseldorf­er Sommer hat einige Rekorde gebrochen. Freibäder und Gastronome­n ziehen ein positives Fazit, Gartenamt, Awista, Ordnungsdi­enst und Feuerwehr hatten viel zu tun.

- VON LAURA IHME UND DOMINIK SCHNEIDER

Freibäder und Gastronome­n sind zufrieden; Gartenamt, Awista und Feuerwehr hatten jede Menge zu tun. Eine Bilanz des Sommers.

Selten hat ein Sommer so lange angehalten wie 2018. Über Monate war es in der Stadt angenehm warm bis unerträgli­ch heiß, und für die Düsseldorf­er Schüler waren es wohl die besten Sommerferi­en aller Zeiten. Am Sonntag ist offizielle­r Herbstbegi­nn. Zeit, um eine Bilanz zu ziehen – und auf die nächsten Sommer im Zeichen des Klimawande­ls zu schauen. Der Überblick:

Temperatur­en Laut Deutschem Wetterdien­st (DWD) war der Sommer 2018 in Düsseldorf der„wärmste, trockenste und zweitsonni­gste Sommer seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen“. Mit einer Temperatur von 20,5 Grad im Mittel in den Monaten Juni, Juli und August wurde sogar der Rekord aus dem Sommer 2003 um 0,1 Grad geknackt. Es gab 750 Sonnenstun­den, der heißeste Tag war der 7. August: An der Messstatio­n am Flughafen, wo die Daten erhoben werden, wurden an diesem Tag Temperatur­en von 36,7 Grad gemessen.

Freibäder Der Betrieb der Freibäder hat sich in diesem Jahr so gelohnt, dass das Rheinbad sogar noch bis Samstag geöffnet bleibt. Bis Anfang September zählte man in Benrath, Lörick und im Rheinbad insgesamt 295.078 Gäste, das sind 103.163 mehr als in der Vorsaison. Mit 12.170 Gästen war der 7. August, also der heißeste Tag, auch der am besten besuchte Tag. Am Unterbache­r See, wo die Badesaison heute am Südstrand zu Ende geht, wurden knapp 192.000 Besucher gezählt, 60.000 mehr als 2017.

Gastronomi­e Der Deutsche Hotelund Gaststätte­nverband (Dehoga) blickt insgesamt auch zufrieden auf den Sommer zurück. Dabei waren die vielen sehr heißen Tage nicht unbedingt förderlich für das Geschäft: „Bei Temperatur­en jenseits der 30 Grad kamen tagsüber eher wenige Gäste, dafür wurde es dann am Abend voll“, sagt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig.

Stadtgrün Viel zu tun gab es für die Mitarbeite­r des Gartenamte­s, 20 Beschäftig­te wurden in den vergangene­n Wochen alleine dazu eingeteilt, die Bäume in den Parks und Hecken zu bewässern. Darüber hinaus wurden unter anderem Awista sowie Garten- und Landschaft­sbaubetrie­be mit der zusätzlich­en Bewässerun­g von Straßenbäu­men beauftragt, so dass seit dem 24. Juli 3000 Bäume an 400 Standorten zusätzlich bewässert wurden. Auch die Bürger waren dazu aufgerufen, Bäume in ihrer Nachbarsch­aft zu gießen. Die Feuerwehr versorgte zudem Gewässer mit Frischwass­er, um ein Umkippen zu vermeiden. Wasservers­orgung Mehr als fünf Millionen Kubikmeter Trinkwasse­r wurden je im Juli und August verbraucht. Damit lagen die Werte laut den Stadtwerke­n„deutlich über den üblichen Werten für die Sommermona­te“. An sieben Tagen wurden sogar jeweils mehr als 200.000 Kubikmeter Trinkwasse­r ins Versorgung­snetz eingespeis­t – das gab es in den vergangene­n 15 Jahren nur an insgesamt drei Tagen. Die Gefahr einer Knappheit bestand laut dem Versorger allerdings zu keiner Zeit – denn trotz Niedrigwas­sers führte der Rhein noch genügend Wasser, um die Brunnen zu füllen.

Feuerwehr und Krankenhäu­ser Von Juni bis Ende August musste die Feuerwehr zu insgesamt 140 Vegetation­sbränden ausrücken. 94 dieser Brände mussten im Juli gelöscht werden. Nach Angaben der Stadt gab es während der Hitzeperio­de zudem vermehrt Notarztein­sätze. Meist handelte es sich dabei um Fälle, bei denen Menschen auf-

grund von zu wenig Flüssigkei­tszufuhr etwa Herz-Kreislauf-Beschwerde­n hatten. Mehr Atembeschw­erden wurden nicht verzeichne­t.

Öffentlich­e Ordnung Der Ordnungsun­d Servicedie­nst (OSD) der Stadt ging in diesem Sommer 1250 Beschwerde­n wegen Lärms nach – das sind 250 mehr als 2017. Viel zu tun hatte auch die Awista: Mehr Müll als üblich gab es in den Parks, die zusätzlich­en Behälter mussten häufig geleert werden.

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RP-FOTOS: ANDREAS BRETZ Super war der Sommer auch am Unterbache­r See: Insgesamt rund 192.000 Gäste wurden in den Strandbäde­rn gezählt. Am heutigen Freitag geht die Badesaison dort zu Ende.
 ??  ?? Um sich zu erfrischen, wurden die Düsseldorf­er kreativ.
Um sich zu erfrischen, wurden die Düsseldorf­er kreativ.
 ??  ?? Gehörten zum Stadtbild: ausgetrock­nete Wiesen wie im Bürgerpark Bilk.
Gehörten zum Stadtbild: ausgetrock­nete Wiesen wie im Bürgerpark Bilk.
 ??  ?? Im Juni, Juli und August gab es insgesamt 750 Sonnenstun­den.
Im Juni, Juli und August gab es insgesamt 750 Sonnenstun­den.

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