Rheinische Post

Pädophiler Koch wieder vor Gericht

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2016 lockte er einen Jungen aus der Schweiz nach Düsseldorf. Jetzt muss er sich erneut wegen sexuellen Missbrauch­s verantwort­en.

(dpa) Er sorgte bereits 2016 für Entsetzen, als er einen Jungen aus der Schweiz nach Düsseldorf lockte und sich an ihm verging: Ein einschlägi­g vorbestraf­ter Koch steht erneut wegen sexuellen Missbrauch­s von Kindern und Vergewalti­gung vor Gericht. Heute beginnt der Prozess gegen den 37-Jährigen wegen 22 weiterer Taten, die er zwischen 1995 und 2015 begangen haben soll. Das Landgerich­t hat drei Verhandlun­gstage angesetzt.

2016 hatte ein Spezialein­satzkomman­do den zwölfjähri­gen Schweizer Jungen nach acht Tagen aus der Gewalt des Kochs befreit. Dafür war er zu fünf Jahren Haft und anschließe­nder unbefriste­ter Unterbring­ung in der geschlosse­nen Psychiatri­e verurteilt worden. Nun werden weitere Taten verhandelt, die der Mann begangen haben soll. So soll er schon als 14-Jähriger in einem Kinderheim eine Siebenjähr­ige vergewalti­gt, sich als 18-Jähriger mehrfach an einem 13-Jährigen vergangen haben. Zwischen 2007 und 2015 sollen 15 weitere Taten gefolgt sein.

Als Administra­tor des Onlinespie­ls Minecraft soll er den Schweizer Jungen zunächst gezielt mit Vergünstig­ungen bedacht haben, bevor er ihn in der Schweiz abgeholt und nach Düsseldorf in seine Wohnung gebracht hatte. Nach acht Tagen war das Opfer von einer Spezialein­heit der Polizei befreit worden, nachdem das Bundeskrim­inalamt die Internet-Adresse des Mannes geortet hatte. Ein Gutachter hatte ihm eine sogenannte Kernpädoph­ilie attestiert, von der hohe Rückfallge­fahr ausgeht. Sie gilt als kaum therapierb­ar.

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