Rheinische Post

Vikings vom Verletzung­spech verfolgt

Der Handball-Zweitligis­t muss am Sonntag beim VfL Lübeck-Schwartau auf Miladin Kozlina und Philipp Pöter verzichten.

- VON BERND JOLITZ

Eine Zeitlang hatte der HC Rhein Vikings ja Ruhe an der medizinisc­hen Front. Zwar schleppten Brian Gipperich und Felix Handschke noch alte Blessuren aus der Vorsaison mit sich herum, die ihren Einsatz in der aktuellen Spielzeit bislang verhindert­en, doch von neuen Verletzung­en blieben die Handballer verschont. Vor dem Gastspiel beim VfL Lübeck-Schwartau am Sonntag (16.30 Uhr) trifft es Trainer Ceven Klatt nun umso härter: Abwehrchef Miladin Kozlina und Zugang Philipp Pöter treten die Reise an die Ostsee gar nicht erst an.

„Dafür müssen wir erst einmal Lösungen finden“, sagt Klatt. „Gerade Miladin ist ganz wichtig für unsere Abwehrarbe­it. Deshalb haben wir uns in dieser Trainingsw­oche intensiv damit beschäftig­t, wie wir ihn ersetzen können.“In Frage kommen dafür Ivan Milas und Thomas Bahn, doch beide pflegen einen anderen Spielstil als der Slowene, so dass sich die gesamte Mannschaft umstellen muss.„Miladin hatte schon vor dem Spiel gegen Hamburg Probleme wegen eines überstreck­ten Arms“, berichtet der Trainer. „Er wollte aber unbedingt mithelfen, den ersten Sieg einzufahre­n. Das ist zwar gelungen, aber dafür sind jetzt die Beschwerde­n zu stark.“

Während bei Kozlina erst ein MRT näheren Aufschluss bringen muss, ist der Fall bei Pöter klarer: Wegen eines Muskelfase­rrisses in derWade wird der frühere HSG-Rückraumsp­ieler mindestens zwei Wochen fehlen. Pöters Rolle im Rückraum dürfte ebenfalls im Wesentlich­en Milas übernehmen, der beim 25:25 gegen Coburg überragt hatte und auch beim 27:25 über Hamburg, von der Bank kommend, wichtige Impulse gab.

Doch ganz unabhängig von der personelle­n Lage erwartet Klatt am Sonntag eine äußerst schwierige Aufgabe. „In der gesamten vergangene­n Saison hat Lübeck-Schwartau in eigener Halle nur zweimal verloren“, berichtet der Coach. „Das sagt doch schon alles. Die Truppe ist enorm heimstark, physisch sehr präsent und hat eine Top-Abwehr. Aber wir wollen uns etwas einfallen lassen.“

Dabei geht es nicht zuletzt darum, Torjäger Alexander Oelze stärker zu entlasten. „Natürlich hat es auch mir Spaß gemacht, Ali bei seinen 13 Treffern gegen Hamburg zuzuschaue­n“, sagt Klatt. „Aber wir wollen auf Dauer schwerer auszurechn­en sein. Und da wäre es ganz wichtig, dass auch andere Spieler mehr Tore werfen.“Der Anfang wurde am vergangene­n Freitag bereits gemacht, indem Spieler, die zu Beginn noch auf der Ersatzbank saßen, in der Schlusspha­se entscheide­nd eingriffen: Milas, Srdjan Predragovi­c, Teo Coric und nicht zuletzt Moritz Görgen. „Diese Bank hat letztlich den Unterschie­d zu Hamburg ausgemacht“, betont Klatt.

In Lübeck soll es erste Einsatzmin­uten für Handschke geben, und auch Gipperich unternimmt nach seinem Kreuzbandr­iss Gehversuch­e. Bald sollen auch sie wieder echte Alternativ­en sein.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Ivan Milas (links), hier beim Wurf gegen Coburg, wird in Lübeck wohl größere Spielantei­le bei den Vikings bekommen.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Ivan Milas (links), hier beim Wurf gegen Coburg, wird in Lübeck wohl größere Spielantei­le bei den Vikings bekommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany