50 Jahre Radspektakel Rund um die Kö
Am Sonntag geben sich zum runden Geburtstag des Düsseldorfer Klassikers einige Stars der Szene die Ehre.
Bei einem fünfzigsten Geburtstag gönnt man sich etwas Besonderes. Nach diesem Motto verfährt auch der Düsseldorfer Radklassiker „Rund um die Kö“am Sonntag. Vor 50 Jahren pedalierten die „Helden der Landstraße“erstmals um das 1,1 Kilometer lange Oval im Herzen der Landeshauptstadt. Viele Welt-, Europa- und Deutsche Meister gaben ihre Visitenkarte auf dem Prachtboulevard bereits ab.
Diesmal kommt einer, der all das schon in seiner Vita stehen hat. Lucas Liß wurde 2015 Weltmeister im Scratch, einer Disziplin im Bahnradsport. Zuvor hatte er sich bereits den Junioren-EM-Titel (2012) im Omnium (Bahnrad-Mehrkampf) gesichert. Inzwischen hat der 26-Jährige acht nationale Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen gesammelt. Der Mann aus Unna startet am Sonntag im Hauptrennen.„Lucas gehört zu den Favoriten. Er ist Bahnfahrer und hat die Grundschnelligkeit in den Beinen. Und die 70 Runden rund um die Kö sind nicht so lange, dass er vor dem Ziel müde würde“, meint Ex-Radprofi und Düsseldorfs Radsportbotschafter Ruben Zepuntke.
Zepuntke muss es wissen, war er doch 2011 zusammen mit Liß Deutscher Juniorenmeister in der Mannschaftsverfolgung. Auf der Kö werden die ehemaligen Teamkameraden aber nicht gegeneinander antreten, denn der gebürtige Düsseldorfer Zepuntke wird im Derny-Rennen, bei dem motorisierte Fahrzeuge dem Radfahrer Windschatten bieten und so hohe Geschwindigkeiten jenseits der 50 Stundenkilometer erreicht werden, in die Pedale treten. „Ich bin zwar kein Profi mehr“, erklärt der zum Triathlon gewechselte Zepuntke, „aber ein Platz auf dem Podium soll- te drin sein.“Leicht wird es für Zepuntke aber nicht, ganz oben zu stehen, denn im Derny-Rennen ist ein hochkarätiges Fahrerfeld am Start.
Bei den Meldungen für das Frauenrennen sticht Lydia Ventker vom RSV Gütersloh, heraus. Sie ist aktuell Erste der deutschen Frauen-Rangliste und hat in dieser Saison u.a. den international mit zahlreichen Profis besetzten Sparkassen-Giro in Bochum gewonnen. In der Saison 2018 hat die Wahl-Düsseldorferin bereits 18 Rennen für sich entschieden. Ihr Mann Sebastian, dem kürzlich der Aufstieg von der Amateur-C in die B-Klasse gelang, ist übrigens einer der Konkurrenten von Lucas Liß im Hauptrennen.
Im Angebot des großen Sportspektakels bei freiem Eintritt ist das Fixed Gear-Kriterium. An den Rennrädern gibt es keine Gangschaltung, gefahren wird das gesamte Rennen mit nur einer Übersetzung. Mit dabei auch Luca Bröcher von der SG Radschläger, die ja „Rund um die Kö“komplett organisiert. Bröcher benötigte vor kurzem ein Rad für die Stadt, schraubte kurzerhand eine Bremse an seine Bahn-Rennmaschine und war vom Fixie angefixt.
Von Radsport angefixt wurden auch die 96 Finalisten des Petit Departs. In vier Vorausscheidungen haben sich die Finalteilnehmer aus insgesamt 450 Petit Depart-Startern qualifiziert. „Die Petit Départ-Serie wurde wieder hervorragend angenommen und ist ein Gewinn für den Radsport-Nachwuchs in Düsseldorf. Das Finalrennen wird bestimmt ein Riesenerlebnis für alle teilnehmenden Kinder“, erklärt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.