22. September 1862
Lincoln verkündet Ende der Sklaverei
Nord- und Südstaaten der USA befanden sich seit anderthalb Jahren miteinander im Krieg. Auf der einen Seite: die Unionstruppen, die sich zu den Vereinigten Staaten von Amerika bekannten und mehrheitlich im Norden beheimatet waren. Auch unter den Unionsstaaten gab es einige, in denen die Sklaverei noch legal war. Auf der anderen Seite: die Konföderierten Staaten von Amerika. Die so genannten Sklavenhalter-Staaten hatten sich kurz nach der Wahl des erklärten Sklaverei-Gegners Abraham Lincoln zum Präsidenten abgespalten. Seit dem Ausbruch des Krieges betonte Lincoln, dass nicht allein die Sklavenfrage ihn antreibe – sein wichtigstes Ziel sei es, die Union wiederherzustellen. Am 22. September 1862 verkündete Lincoln die so genannte Emanzipationsakte. Durch sie wurden alle in den aufständischen Südstaaten lebenden Sklaven für frei erklärt. In den Nordstaaten, in denen es zu diesem Zeitpunkt noch Sklaverei gab, wurde der Status quo zunächst noch beibehalten. Das Gesetz sollte zum 1. Januar des folgenden Jahres in Kraft treten. Vermutlich hoffte Lincoln darauf, dass sich einige Südstaaten der Union wieder anschließen würden, um die Sklaverei aufrecht erhalten zu können. Bis zur Abschaffung der Sklaverei war es noch ein langer Weg: Erst nach dem Ende des Bürgerkriegs, mit der Aufnahme des 13. Zusatzartikels in die Verfassung, war sie offiziell beendet.