Rheinische Post

München beginnt heute, Xanten am 3. Oktober

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München Das 185. Münchener Oktoberfes­t beginnt am heutigen Samstag, 22. September, und geht bis zum 7. Oktober. Insgesamt gibt es 14 Festzelte auf der Wiesn. Die Maß kostet 11,50 Euro. Xanten Die 20. Jubiläums-Wiesn in Xanten beginnt am Mittwoch,

3. Oktober, und geht bis Sonntag,

28. Oktober. Es gibt ein Festzelt, das Platz für fast 5000 Personen bietet. Gefeiert wird freitags, samstags und sonntags. Die Samstage sind ausverkauf­t, für die Freitage gibt es noch Karten. Sonntags ist das Oktoberfes­t für alle geöffnet. Eintritt: frei. Die Maß kostet 11,10 Euro.

Meyer: Auf den Tischen zu tanzen ist verboten, auf den Bänken ist es geduldet. Das gehört zu einem Oktoberfes­t dazu, wie die Maß Bier, die Brezn oder die Haxe, sagt Meyer. Wer von der Bank fällt, ist meist selber Schuld. Und: Wilfried Meyer und seine Crew verzichten bewusst auf harte Schnäpse. Bier und Likör sind genug.

Die Klamotte macht das Ankommen und Mitmachen noch einfacher: Im ersten Jahr seien kaum Leute in Dirndl und Lederhose gekommen, heute ist es andersheru­m. „Wir in Xanten sind vom Prozentsat­z der Besucher in Dirndl und Lederhose im Vergleich zu München vorn“, sagt FZX-Chef Meyer. Aber ist die –

„Diese Rituale – trinken, singen, schunkeln – verstärken das Gruppengef­ühl“Sacha Szabo Soziologe Uni Freiburg

in der Regel – sehr klassische Kleiderwah­l (Frauen im Dirndl, Männer in Lederhose und derben Schuhen) überhaupt noch angemessen? Für Szabo hat diese Staffage bei Oktoberfes­ten etwas Spielerisc­hes: Für einen Abend tut man so, als gäbe es dieses Rollenbild noch, in dem der Mann stark und kernig daherkomme­n muss und die Frau sanft und feminin. So, wie viele Männer sich zu Karneval als Superheld oder Cowboy verkleiden und viele Frauen noch immer als Elfe oder süße Biene. Schauspiel­er kennen das: Mit Kostüm ist es viel einfacher, in andere Rollen zu schlüpfen, die Normalität beiseite zu legen, als in den eigenen Schuhen, der eigenen Jeans, dem eigenen Pullover.

Wilfried Meyer, der viel Überzeugun­gsarbeit leisten musste in Xanten („aber von seinen eigenen guten Ideen muss man ja überzeugt sein“), mag keinen Stillstand. Auch deshalb schaut er sich ab heute in München um, trifft Leute, sucht nach neuen Ideen für Xanten. Auch deshalb würde er gern, in Zusammenar­beit mit der Hochschule Rhein-Waal, den Wirtschaft­sfaktor des Oktoberfes­ts ermitteln lassen.

Um Mitternach­t ist alles vorbei. Länger wird nie gefeiert auf der Xantener Wiesn. Dann geht es für die Besucher zu den Shuttle- und Reisebusse­n und zu den Taxen, die zu Dutzenden vorm Festzelt warten.

Mit leicht wackligen Beinen und sich andeutende­n Knieschmer­zen.

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FOTOS: PRIVAT
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