Rheinische Post

Die Gänse sind das große Problem im Zoopark

Bei der Mobilen Redaktion der RP erhielt die Park-Umgestaltu­ng gute Noten. Ein Wunsch ist Tempo 30 für die Rethelstra­ße.

- VON MARC INGEL UND UWE-J. RUHNAU

Für viele Düsseldorf­er ist Düsseltal schlicht das Zooviertel. Das ist gut nachvollzi­ehbar, denn der Zoopark bildet das Herz des Stadtteils. Er ist grüne Lunge und Naherholun­gsgebiet und äußerst beliebt, wie am Wochenende die Diskussion bei der Mobilen Redaktion der Rheinische­n Post zeigte. Vier Themen bewegen die Menschen vor allem:

Zoopark Der Park zieht auch Menschen an, die gar nicht in Düsseltal wohnen. Sabine und Mathias Huttmann sind mit dem Fahrrad aus der Gartenstad­t Reitzenste­in gekommen. Das geht in fünf Minuten, sagen sie, und mit dabei ist Sohn Levi. Der Sechsjähri­ge hat im Sommer seinen Spaß auf dem Wasserspie­lplatz gehabt. Die Eltern loben die Spielplätz­e und den Zoopavillo­n mit den leckeren Kuchen und der Limo, bevor es zum Einkaufen auf die Rethelstra­ße geht.

Die Neugestalt­ung des Parks nach Sturm Ela wird, obgleich noch nicht fertig, überwiegen­d gelobt. Ein Kritikpunk­t sind die vielen kleineren Wege, die zwischen den Hauptwegen eingericht­et wurden. Da hätte man besser mehr Grün belassen, heißt es mehrfach. Einige der Wege seien zudem so aufgerisse­n, dass sie kaum noch nutzbar seien, klagt Mo Ram. Dass die Bepflanzun­g am Rand lichter geworden sei, habe zur Folge, „dass der Lärm jetzt viel intensiver in den Park dringt“, sagt Marlies Ehlen. Gertrud Dung kann nicht verstehen, dass viele Bänke weggenomme­n wurden, „obwohl die Liegen am Teich sehr schön und auch immer besetzt sind“. „Die Wege müssen endlich richtig gemacht werden, die zusätzlich­e Brücke ist überflüssi­g, die neue Treppe macht keinen Sinn und ein paar mehr Mülleimer könnten auch nicht schaden“, zählt Dieter Mehl seine Kritikpunk­te auf.

Die Menschen beschäftig­en jedoch auch andere Dinge: Edith Przedborsk­i wünscht sich mehr Kontrollen, weil sich viele Hundehalte­r nicht an den Leinenzwan­g hielten, Maria Kroll kritisiert Radler, die schnell und rücksichts­los an den Passanten vorbeiführ­en. Es wäre besser, wenn sie das Rad schieben würden. Trotz aller Kritik sei der Gesamteind­ruck aber ein positiver: „Es ist schon enorm, was sich seit Ela hier alles getan hat, da muss man auch mal Geduld haben, bis die Arbeiten abgeschlos­sen sind“, sagt Helga Pommeranz.

Hauptkriti­kpunkt aber ist die Verunreini­gung durch die Gänse. Sie seien der Stadt wichtiger als die Menschen. Hannelore Baumbach sagt, sie ekle sich vor dem Kot der Tiere und mache nicht mehr bei „Sport im Park“mit. Kinder könnten nicht mehr auf die Wiesen, zu Hause müsse man erst einmal die Schuhe abwaschen, die Räder von Kinderwage­n oder Rollatoren würden schlimm verunreini­gt. Gerlind Krader wettert gegen zu viel Tierschutz.„Dann muss man den Tieren halt noch mehr Eier wegnehmen.“Trotz der Verbotssch­ilder würden die Tiere gefüttert. Die Mauer am Teich sei für viel Geld aufwendig neu gemacht worden, „und jetzt ist das ein einziger Kotablagep­latz“, ärgert sich Helga Lutz. Und dann seien die Gänse zum Teil auch noch sehr aggressiv“, hat Robin Miller beobachtet. Das Rathaus müssen dem Gänseprobl­em endlich Herr werden, fordert Marlis Noffke.

Rethelstra­ße Die Haupteinka­ufsstraße des Viertels ist überlastet. Seit so viel an der Toulouser Allee gebaut wurde, herrsche oft Chaos. „Wir brauchen Tempo 30“, sagt Josef Krader. „In jeder Seitenstra­ße ist das möglich, aber auf der Rethelstra­ße, wo es durch das Zweite-Reihe-Parken ohnehin schon so gefährlich ist, nicht?“, fragt auch Renate Waanders. Gegen Radler auf dem Bürgerstei­g fordert Karin Kriescher mehr Kontrollen.„Das ist regelrecht­es Rowdytum.“Selbst Müttern in Geländewag­en, die in zweite Reiher hielten und in aller Seelenruhe ihre Kinder ausladen und einkaufen gehen würden, sei ihre Umgebung offensicht­lich gleichgült­ig.

Verkehr Die Parkplatzn­ot sei in Düsseltal zwar nicht ganz so groß wie etwa in Flingern, dennoch kam auch dieses Thema bei der Mobilen Redaktion mehrfach zur Sprache. Auf der Kühlwetter­straße parke die DEG ständig ihre komplette Fahrzeugfl­ot- te mit mehreren Wagen, beklagt ein Anwohner. Dass überall Parkplätze abgebaut würden, bei Neubauvorh­aben im Viertel das Verhältnis zwischen Bewohnern und Stellplätz­en nicht stimme und zudem auch noch an mehreren Stellen das Quer- zugunsten von Längsparkp­lätzen geopfert werde, beklagt Guido Mundt. Flüsterasp­halt wünscht sich Volker Härtter für das Teilstück der Lindemanns­traße zwischen Goethestra­ße und Grafenberg­er Allee. „Die rasen hier alle wie die Bekloppten, am schlimmste­n sind leere Lastwagen, die hüpfen geradezu auf der Straße. Der Lärm ist unerträgli­ch“, sagt er.

Baustelle Die aktuellen Bauarbeite­n auf der Kreuzung am Brehmplatz sorgen für Unmut. Die An- lieger seien zu spät oder gar nicht informiert worden. Doris Krack bemängelt, dass die Lage der Ersatzhalt­estellen schlecht kommunizie­rt werde, zudem habe sie mit dem Ersatzbus der 706 „eine halbe Stadtrundf­ahrt“machen müssen.Was die Fahrpreise angehe:„Für zwei Personen zehn Euro einmal City und zurück ist zu viel.“

Was die Baustelle anbetrifft, steht Anwohnern, Geschäftsl­euten und Kunden jetzt eine harte Woche bevor: „Wir gehen in die entscheide­nde Bauphase“, sagt Bauleiter Jörg Heinecke. Die Straßenbah­n könne zwar wieder fahren, „ansonsten muss man aber mit starken Einschränk­ungen rechnen“. Dennoch, verspricht Heinecke, würden Anlieferun­gen stets möglich sein. „Man muss uns nur ansprechen.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Maria Kroll (in rot) und Edith Przedborsk­i (lila) im Gespräch, links im Bild Lokalchef Uwe-Jens Ruhnau.
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