Rheinische Post

Feuerwehr muss sogar am Geburtstag ausrücken

- VON TINO HERMANNS

KAISERSWER­TH Herbert Goldbrunne­r gehört zu den Menschen, die glücklich sind, wenn ihnen bei der Ausübung des Hobbys langweilig ist. Goldbrunne­r verdient seine Brötchen als Bundesbank-Mitarbeite­r, in seiner Freizeit engagiert er sich als Brandoberi­nspektor (BOI) für die Freiwillig­e Feuerwehr in Kaiserswer­th. Und die feierte jetzt ihr 125-jähriges Bestehen.

Dass Goldbrunne­r in„seinem unbezahlte­n Zweitjob“aber extrem selten Langeweile hat, belegen die Einsatzzah­len für die 34 ausgebilde­ten Feuerwehrl­eute der Löschgrupp­e in Kaiserswer­th. „In diesem Jahr hatten wir bisher 166 Einsätze. Bei den Starkregen-Ereignisse­n mussten wir viele Keller leer pumpen, und im Sommer gab es einige Flächen- und Containerb­rände“, erläutert der BOI. „Es geht viel Zeit für das Hobby drauf. Ohne die Unterstütz­ung durch die Frauen der Freiwillig­en Feuerwehrm­änner könnten wir unseren Dienst an der Gemeinscha­ft nicht so zuverlässi­g erfüllen. Deshalb geht ein großes Dankeschön an die Frauen.“

Auch während der Jubiläumsf­eier waren die „Freiwillig­en“in Bereitscha­ft. Die Zahl der Einsätze stieg nämlich auf 167, weil die Kaiserswer­ther Feuerwehr einen herabgefal­lenen Ast von der Straße sammeln musste.

So problemlos geht es nicht immer zu im Düsseldorf­er Norden. „Unser größtes Problem ist es, raus und rein zu kommen.Wenn Kaiserswer­th voll ist, dauert es lange bis unsere Bereitscha­ft in der Wache ist – und auch noch mal sehr lange, bis wir wieder raus und am Einsatzort sind“, ärgert sich Goldbrunne­r.

Doch es gibt auch viel Positives. So ist der Ausbildung­sstand der 31 aktiven Herren und der drei aktiven Frauen der Kaiserswer­ther Feuerwehr ausgezeich­net, das Equipment inklusive des Fuhrparks ist modern. „Da nimmt die Stadt richtig Geld in die Hand. Bei uns sind in diesem Bereich keine Wünsche offen“, so der Brandoberi­nspektor. Aber zum Jubiläum der Feuerwehr in Kaiserswer­th hat der„Chef“dennoch einen großen Wunsch. „Unsere derzeitige Wache ist völlig überaltert. Auch im Hinblick auf die Neubaugebi­ete und die damit steigende Belastung wünschen wir uns einen Neubau“, so Goldbrunne­r.

Das ist seit Jahren beschlosse­ne Sache, eine Umsetzung wurde aber immer wieder hinausgezö­gert. So wurden alternativ­e Standorte oder Kombinatio­nen aus Wache und Turnhalle geprüft, Gelder aber nicht freigegebe­n. Zuletzt wurden ein Anbau und eine umfangreic­he Sanierung am jetzigen Standort beschlosse­n. Aktuell wird aber eine weitere Alternativ­e geprüft – ein Standort am Kreisverke­hr von Kaiserswer­th.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Tom Stahlmann ließ Greta (2) Helm und Funk testen. Auch während der Jubiläumsf­eier waren die „Freiwillig­en“in Bereitscha­ft. Die Zahl der Einsätze stieg auf 167.

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