Rheinische Post

Sieben Düsseldorf­er erhalten Einbürgeru­ngs-Urkunden

Insgesamt 1487 Menschen aus 94 Nationen ließen sich im vergangene­n Jahr in Düsseldorf einbürgern.

- VON SIMONA MEIER

Etwas Aufregung schwingt mit, bevor sie ihre Einbürgeru­ngsurkunde­n aus den Händen von Oberbürger­meister Thomas Geisel entgegenne­hmen. „Es ist ein wichtiger Schritt“, sagt die türkischst­ämmige Kamuran Zens (46). Sie lebt seit 17 Jahren in Düsseldorf und hat sich für die deutsche Staatsange­hörigkeit entschiede­n. Für den feierliche­n Rahmen der Einbürgeru­ngsveranst­altung im Rathaus ist ihre Mutter extra aus der Türkei gekommen. Ihr Sohn und Ehemann begleiten Kamuran Zens. Linda Kreienfeld (53) stammt aus Nordirland. Auch sie hat ihre Familie dabei, ihre Schwester ist ebenfalls angereist. „Ich lebe jetzt schon seit 23 Jahren hier“, sagt Linda Kreienfeld. Der Brexit ist der Grund für ihren Entschluss: 102 britische Staatsange­hörige ließen sich im vergangene­n Jahr einbürgern. 2015 hatte es in Düsseldorf nur sechs Anträge gegeben. Paula Espinoza (36) stammt aus Nicaragua. Mit ihr freuen sich Ehemann und Schwiegerm­utter über die Einbürgeru­ng. „Wir erhoffen uns davon auch eine Erleichter­ung“, sagt die junge Frau. In Spanien hatte das Paar sich kennengele­rnt. Seit zehn Jahren sind sie zusammen.

Die sieben Düsseldorf­er aus fünf Nationen, die ihre Einbürgeru­ngsurkunde­n erhielten, stehen stellver- tretend für 1487 Menschen aus 94 Nationen, die sich im vergangene­n Jahr in Düsseldorf einbürgern ließen. Alle geben vor der Aushändigu­ng der Urkunden ein feierliche­s Bekenntnis zur freiheitli­ch demokratis­chen Grundordnu­ng der Bundesrepu­blik ab.

Beantragen können Ausländer die deutschen Ausweispap­iere, wenn sie seit mindestens acht Jahren in Deutschlan­d rechtmäßig ihren gewöhnlich­en Aufenthalt haben. Sie müssen sich zu den Inhalten des Grundgeset­zes bekennen, den Lebensunte­rhalt für sich und ihre Familienan­gehörigen grundsätzl­ich ohne Inanspruch­nahme von Arbeitslos­engeld II bestreiten, über ausreichen­de Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen sowie den Nachweis von Kenntnisse­n der Rechts- und Gesellscha­ftsordnung und der Lebensver

hältnisse in Deutschlan­d erbringen. Außerdem dürfen sie nicht wegen einer Straftat verurteilt sein. Die Einbürgeru­ngs- behörde im Amt für Migration und Integrati- on wirbt seit Jahren für den Erwerb der deutschen Staatsange­hörigkeit. Hans Jakob Steiger (65) mit seiner Frau Rachel Christine Reding Steiger (61) und ihre in Guatemala geborene 18-jährige Tochter Adah Ameline hatten bisher die schweizeri­sche Staatsange­hörigkeit und sind nun Deutsche. Auch für den in Polen geborenen Kamil Piotr Kuroszczyk (30) bringt die feierliche Einbürgeru­ng im Rathaus jetzt die deutschen Ausweispap­iere mit sich.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Kamuran Zens (v.l.) , Paula Espinoza und Linda Kreienfeld gehören zu den Neubürgeri­nnen.

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