Hambach: RWE untersucht Cyber-Attacke
KERPEN (dpa) Im Braunkohlegebiet Hambacher Forst haben die Behörden die Räumung der Baumhäuser an einer symbolträchtigen Stelle fortgesetzt. Sie ordneten am Dienstag an, die Gedenkstätte für den in der vergangenenWoche ums Leben gekommenen 27-jährigen Journalisten zu entfernen. Die Räumung der Gedenkstätte verlief friedlich. Nach Abschluss der Arbeiten könne die Gedenkstätte wieder am Unglücksort aufgebaut werden, hieß es.
Der Energiekonzern RWE untersuchte derweil eine Cyber-Attacke, die die Internetseite der Firma am Montag lahmgelegt hatte. Das Unternehmen habe Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, sagte ein Sprecher. Am Dienstagmorgen lief die Seite wieder wie üblich. Bei einem Sturz aus rund zwei Meter Höhe verletzte sich am Dienstag ein Baumbesetzer leicht. „Er war wohl zu schnell eine Leiter hochgeklettert und dann abgerutscht. Von uns helfen lassen wollte er sich anschließend nicht“, sagte ein Polizeisprecher. Unter Berufung auf eine am Montag vorgestellte bergbauliche Analyse äußerte die Umweltorganisation Greenpeace unterdessen Zweifel an der Argumentation von RWE, die Rodung sei kurzfristig nötig, um den Abbaubetrieb aufrechtzuerhalten. Laut den rechtlichen Bestimmungen sei eine Rodung aber nur erlaubt, sobald sie für den Betrieb „unerlässlich“sei, erklärte die von Greenpeace beauftragte Rechtsanwältin Cornelia Ziehm.