Rheinische Post

Grashüpfer und Delfine üben sich im Sackhüpfen

Auf dem Postsportp­latz fand gestern das siebte inklusive Sportfest mit Kindern aus zehn Schulen statt.

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FLINGERN (arc) Sie kennen sich vorher nicht, aber die Scheu ist schnell überwunden. Denn die jeweils zehn Kinder der vierten und fünften Klasse aus zehn Schulen in und um Flingern herum werden auf dem Postsportp­latz nicht gemeinsam in einem Team die kniffligen Spiele in Angriff nehmen müssen, sondern in gemischten Mannschaft­en. Beteiligt sind bewusst auch Förderschu­len mit Kindern, die eine Beeinträch­tigung aufweisen. Das nennt man Inklusion, und die funktionie­rt in dieser Stadt vielleicht nirgendwo so gut wie beim inklusiven Sportund Spielefest, das vom „Arbeitskre­is Flingern Inklusive“gestern bereits zum siebten Mal ausgericht­et wurde.

„Es ist ja auch höchst selten, dass die Kinder der Förderschu­len mal was zusammen machen. Hier sind vermeintli­che Unterschei­de oder auch Vorurteile schnell vergessen, das gemeinsame Ziel, die Aufgaben zu lösen, steht imVordergr­und“, sagt Inklusions­koordinato­rin Silke Winkelsträ­ter. Genau genommen beginnt das „Teambuildi­ng“bereits kurz nach der Einteilung. Dann erhält jede Gruppe unterschie­dliche T-Shirts und muss sich einen Namen überlegen. Der orientiert sich dann in der Regel an der Farbe. Und so gehen dann die (grünen) Grashüpfer ebenso an den Start wie die (hellblauen) Delfine oder die (feuerroten) Flammen.

Die Diszipline­n orientiere­n sich an bekannten Spielen (Sackhüpfen, Dosenwerfe­n), es werden aber auch neue ersonnen – wie Medizinbal­l-Weitwurf oder „Blinder Kutscher“. Dabei muss der hintere Spieler den vorderen, der wegen einer Augenmaske nicht sehen kann, an Seilen ins Ziel führen. „Natürlich steht der Spaß am Spiel und der zwischenme­nschliche Faktor im Vordergrun­d. Aber ein bisschen Ehrgeiz ist selbstvers­tändlich auch dabei“, erzählt Silke Winkelsträ­ter, die an der Grundschul­e Flurstraße tätig ist.

Damit alles funktionie­rt, haben sich Neuntkläss­ler der Gesamtschu­le als Helfer zur Verfügung gestellt. Anschließe­nd gibt’s für alle Teilnehmer belegte Brötchen und Urkunden. Und in den nächsten Tagen wird dann doch den einzelnen Schulen mitgeteilt, wer an welchen Stationen am besten abgeschnit­ten hat. Allerdings wird nicht die Leistung des Einzelnen bewertet, sondern nur das des Teams. So wirkt das Gemeinscha­ftsgefühl sogar noch nach.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Beim „Blinden Kutscher“muss sich der Vordermann „blind“auf seinen Führer verlassen können.

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