Rheinische Post

Outdoor-Training für Mütter und Babys

Der Park dient als Fitnessstu­dio, der Kinderwage­n wird ins Training integriert. „Düssel-Mami“Melanie Kornetzki bietet Fitnesskur­se für Mütter mit ihren Babys in mehreren Düsseldorf­er Parks an.

- VON SIMONA MEIER RP-FOTO: ANNE ORTHEN

Melanie Kornetzki strahlt mit der Sonne um die Wette. Die Fitnesstra­inerin ist mit dem Rad gekommen, die Teilnehmer­innen zu Fuß mit Kinderwage­n. Zwei kleine Jungs schlafen friedlich und Tilda schaut neugierig aus dem Wagen. Zügig startet die Outdoor-Sportgrupp­e vom Treffpunkt an der Siegburger Straße in den Südpark. Aufwärmen steht auf dem Programm. Als „Düssel-Mami“bietet Melanie Kornetzki ihre Draußen-Sportkurse an.

Schnellen Schritts und mit kreisenden Armen laufen die Mütter zu ihrer ersten Trainingss­tation im Südpark. Richtung See geht es vorbei an Spaziergän­gern, Enten und Gänsen. Auf einer Treppe finden die ersten Übungen statt. Die 33-jährige Melanie Kornetzki trainiert in verschiede­nen Düsseldorf­er Parks an der frischen Luft mit Müttern und ihren Babys. Ihr Konzept sieht vor, dass die Babys dabei sind. „Wir sagen den schwangers­chaftsbedi­ngten Problemzon­en den Kampf an“, erklärt sie. Die Stärkung der Körpermitt­e steht im Vordergrun­d. Eine Mischung aus Kraft- und Ausdauertr­aining soll die Babypfunde purzeln lassen. „Ich finde das Training in der Gruppe sehr motivieren­d“, sagt Natalie Kawala. Auch Ingrid Häusler war schon mehrmals dabei: „Sport mit dem Kind im Freien ist toll“, findet sie. Ihre kleine Tochter verfolgt gespannt die Bewegungen der Mutter, als diese den Kinderwage­n vor- und zurückschi­ebt und dabei einen Fuß vom Boden löst und in die Waage geht.

Tiefe Kniebeugen, kleine Sprünge, in die Hände klatschen, das ist nicht nur sportlich, sondern auch für die kleinen Begleiter interessan­t. Mancher verschläft allerdings die Übungsstun­de. Wer quengelt oder unruhig ist, wird von der Trainerin zwischendu­rch etwas in den Armen gewiegt, während sie den Müttern Tipps für die richtige Haltung gibt. Beate Hövel ist mit ihrem Sohn zum ersten Mal in der Outdoor-Sportgrupp­e dabei. Ihr Fazit: „Es ist angenehm und man kann sich austausche­n.“Mit den Kinderwage­n wechselt die Sportgrupp­e während der einstündig­en Trainings- einheit auch die Plätze. So dienen Parkbänke als Hilfsmitte­l für Armund Bauchübung­en, Therabände­r befestigen die Sportlerin­nen an einem Geländer.

Die meisten Mütter starten rund acht Wochen nach der Geburt. Melanie Kornetzki empfiehlt zunächst den Besuch von Rückbildun­gsstun-

den. Für die Gruppe, die im Südpark gemeinsam trainiert, ist es wichtig, dass ihre Trainerin sich auf den jeweiligen Fitnesssta­nd und die Bedürfniss­e nach der Schwangers­chaft einstellen kann.

Astrid Koegel schätzt den Sport in der Müttergrup­pe. Zwischen den einzelnen Trainingsi­ntervallen gibt es die Möglichkei­t für Gespräche über den neuen Alltag mit einem kleinen Kind. „Die Zeit geht hier so schnell vorbei“, findet Natalie Kawala. Alle sind froh, etwas für sich zu tun, ohne dafür einen Babysitter suchen zu müssen.

Zu jedem Kurs gehört am Ende eine Entspannun­gsphase mit Dehnund Streckübun­gen, bevor alle wieder in ihren Alltag starten. „Es gibt feste Gruppenter­mine in den verschiede­nen Parks in Düsseldorf“, beschreibt die„Düssel-Mami“. Finden sich fünf Mütter zusammen, können sie als eigene Gruppe auch in einem Park ihrer Wahl trainieren.

 ??  ?? Fitnesspro­gramm, ohne einen Babysitter engagieren zu müssen: Während der Nachwuchs zuschaut oder in Kinderwage­n ein Nickerchen macht, treiben die Mütter Sport.
Fitnesspro­gramm, ohne einen Babysitter engagieren zu müssen: Während der Nachwuchs zuschaut oder in Kinderwage­n ein Nickerchen macht, treiben die Mütter Sport.

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