Volleyballerinnen sind nur WM-Außenseiter
YOKOHAMA/KÖLN (sid) Eine Medaille bei der Weltmeisterschaft in China? Der entfernte Traum existiert, aber Frauen-Bundestrainer Felix Koslowski bleibt Realist: „Wir wollen guten Volleyball spielen. Unser Ziel ist eine Platzierung unter den besten Zehn“, sagt der 34-Jährige, bevor ab Samstag die weltbesten Nationen zum 14. Mal einen neuen Champion suchen.
Deutschland, bei Weltmeisterschaften bereits zum 13. Mal in Folge dabei, aber bislang ohne Edelmetall, gehört erneut zu den Außenseitern. Den Titel spielen andere aus: „USA, China, Brasilien, Russland, Holland, Türkei. Ich glaube, es ist extrem schwer, einen klaren Favoriten auszumachen“, sagt Koslowski. Er richtet den Blick darauf, mit seinem jungen Team (Durchschnittsalter 25,1 Jahre) im Land der aufgehenden Sonne das Optimum herauszuholen, um darauf aufzubauen. Mit dem Duell gegenVize-Europameister Niederlande startet die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Samstag (8.40 Uhr) in Yokohama. Weitere Gegner des Teams um die zweimaligeVolleyballerin des Jahres Maren Fromm sind Kamerun (30. September, 6.40 Uhr), Argentinien (1. Oktober, 6.40 Uhr), Mexiko (3. Oktober, 9.10 Uhr) sowie Gastgeber Japan (4. Oktober, 12.20 Uhr). Alle Partien werden auf dem Online-Sportsender sportdeutschland.tv übertragen.
„Für uns wird es in erster Linie auf die Partien gegen Kamerun, Mexiko und Argentinien ankommen. Das sind die wichtigsten Spiele, davon müssen wir mindestens zwei gewinnen, um in die nächste Run- de zu kommen“, sagt Koslowski. Er weiß, dass die zweite Runde, die immerhin 16 von 24 Teams erreichen, Pflicht für seine Mannschaft ist, auch wenn wenige Spielerinnen seines 14er-Kaders internationale Erfahrung besitzen.
Zu spüren bekam die DVV-Auswahl das im vergangenen Sommer, als es bei der neu geschaffenen Nations League gegen die großen Teams Niederlagen setzte. Am Ende landete Deutschland nach fünf Siegen und zehn Niederlagen auf dem elften Platz. In der offiziellen Welt- rangliste wird Deutschland derzeit auf Rang 13 geführt.
„Die Nations League“, sagt Koslowski, „war unser Fundament, um die Weltspitze, das Tempo und die Härte, erst einmal zu verstehen.“Im Sommer hat er sich einen Überblick über WM-Kandidatinnen verschafft. Neun Spielerinnen stehen vor ihrem WM-Debüt. Kein Problem für Koslowski, der das Kollektiv beschwört: „Unsere Mannschaft spielt dann guten Volleyball, wenn wir als Team eine gute Leistung abliefern können.“