Rheinische Post

Tabellenfü­hrer zu stark für die Vikings

Die Düsseldorf­er Handballer verlieren das erste Heimspiel der Saison. Tusem Essen bleibt an der Tabellensp­itze.

- VON TINO HERMANNS

Die Ankündigun­g versprach einiges. „Das Castello bleibt unsere Festung“, hatte Hallenspre­cher Andre Scheidt vor der Handball Zweitliga-Partie des HC Rhein Vikings gegen Tusem Essen verlauten lassen. Die“Burgherren“gaben zwar alles, hielten in einer intensiven Partie gegen den Tabellenfü­hrer ordentlich mit, mussten am Ende aber genau wie die 1200 Zuschauer zusehen, wie das Team aus dem Ruhrgebiet die Festungsma­uern einriss und das Castello stürmte. Mit 24:29 Toren setzte es die erste Vikings Heimnieder­lage der Saison. Da nutzten auch die 16 Paraden von Keeper Vladimir Bozic und die zehn Tore von Alexander Oelze nichts. Die vier Zwei-Minuten-Zeitstrafe­n waren auch nicht unbedingt erfolgsbri­ngend, während Essen lediglich eine Zeitstrafe kassierte.

Die Gastgeber legten los wie die viel zitierte Feuerwehr. Von den ersten vier Würfen beulten drei das Netz von innen aus. Tusem hingegen brauchte satte acht Minuten für den ersten Torerfolg. Das war auch Bozic zu verdanken, der bis dahin vier Glanzparad­en gezeigt hatte und die Jungs von der Margarethe­nhöhe verzweifel­n ließ. Ihre anderenWür­fe hatten die Gäste mehr oder weniger freiwillig an den Pfosten oder neben das Tor gesetzt.

Doch dieses Tempo und die Zielsicher­heit hielt das Düsseldorf-Neusser-Handballko­mbinat nicht durch. Ivan Milas, Oelze, Christian Hoße und ihre Spielkamer­aden leisteten sich zu viele Fehlwürfe. Und auch die Anspiele an den Kreis ließen an Genauigkei­t zu wünschen übrig. Zu oft hatte ein Essener irgendein Körperteil an den Ball gebracht. Tusem, die ja als Tabellenfü­hrer von der Ruhr an den Rhein gekommen waren, ließ sich durch den Vikings-Blitzstart nicht nervös machen, sondern nahmen allmählich Spielrhyth­mus und Torgefahr auf. Und, weil auch Bozic im Kasten naturgemäß nicht jede „Granate“die auf ihn zuflog, entschärfe­n konnte, gingen die Gäste in der 20. Spielminut­e erstmals mit 7:6 in Führung. Bozic schaffte zwar mit einer Dop-

STATISTIK

pelparade gegen Tom Skroblien, des Spitzenrei­ters erfolgreic­hsten Werfer, nach einem Sieben-Meter einen Weckruf ins HC-Team zu senden, aber der war nur von kurzer Dauer. Nach der 9:7 Führung (23. Minute) der Vikings, reihten sich erneut vergebene Torchancen aneinander. Das eröffnete dem Tabellenfü­hrer serienweis­e Konterchan­cen und, wie von einem Spitzentea­m nicht anders zu erwarten war, nutzten die Essener diese Gelegenhei­ten gnadenlos aus. So lagen die Castello-Hausherren zur Pause mit 11:14 zurück.

Aus der Pause kamen die Essener kurzfristi­g mit einem flexiblen Deckungssy­stem zurück und zwangen die Vikings so weite Wege um den Kreis herum zu gehen. Den Düsseldorf­ern war es egal, denn sie verkürzten in Minute 40 auf 16:17. Mehr ging aber nicht mehr. Im Gegenteil. Damit verteidigt­e Tusem die Tabellenfü­hrung, die Vikings bleiben im Tabellenke­ller.

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FOTO: BENEFOTO Niklas Weis (re.) scheitert mit einem Wurf am Block der Essener Verteidigu­ng.

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