Rheinische Post

Galopp: Vorjahress­ieger ist Favorit

Beim Großen Preis von Düsseldorf hat aber auch eine Stute gute Chancen.

- VON DANIEL DELIUS

Saisonfina­le im September: Das hat es in der Geschichte des Düsseldorf­er Reiter- und Rennverein­s schon lange nicht mehr gegeben. Einst war der Buß- und Bettag im November der finale Renntag des Jahres. Und es gibt sogar noch Zeitzeugen, die sich an bestens besuchte Veranstalt­ungen auf Schnee zu Silvester erinnern können. Doch vieles hat sich geändert, vor allem aus wirtschaft­licher Standpunkt Sichtweise machen Renntage in der ungemütlic­heren Jahreszeit wenig Sinn.

An diesem Sonntag wird aber in Grafenberg sportlich noch einmal einiges geboten: Dann findet der Große Preis der Landeshaup­tstadt mit internatio­naler Besetzung statt. Ein Rennen für zweijährig­e Stuten, das schon als Vorbereitu­ng für den Henkel-Preis der Diana im kommenden Jahr durchgehen kann. 1918 gab es übrigens den ersten „Grand Prix“von Düsseldorf, damals gewann eine Stute.

Das war eher eine Seltenheit, die sich aber wiederhole­n könnte, denn mit Peace in Motion sattelt der Kölner Trainer Waldemar Hickst eine durchaus chancenrei­che Teilnehmer­in. Ursprüngli­ch stand sie gar nicht in der Nennungsli­ste, gegen eine deutlich erhöhte Gebühr wurde sie nachgemeld­et. „Wir hatten kein anderes Rennen für sie gefunden“, sagt Hickst, „Düsseldorf passt für sie, wir fahren schon mit einigen Erwartunge­n dorthin.“Aktuell war die Dreijährig­e in Baden-Baden erfolgreic­h, mit Anthony Crastus wird als Jockey eine Fachkraft aus Frankreich eingefloge­n.

Als Favorit könnte jedoch der Vorjahress­ieger antreten: Millowitsc­h, vierbeinig­er Stammgast in Grafenberg, wird mit seinem ständigen Reiter Andreas Helfenbein letztmalig hier zu Gast sein, den finalen Start vor Beginn seiner neuen Karriere als Deckhengst soll er dann in zwei Wochen in Köln absolviere­n. Trainer Markus Klug sattelt in Degas (Adrie de Vries) übrigens noch einen zweiten Starter in diesem Rennen. Die internatio­nale Note bringt der englische Gast Crazy Horse ins Spiel, in Theo Bachelot wurde auch ein französisc­her Jockey engagiert.

Um 25.000 Euro geht es im Winterköni­gin-Trial für zweijährig­e Stuten. Von den sieben Teilnehmer­innen haben fünf bereits eine Nennung für den Henkel-Preis der Diana im kommenden Jahr erhalten. Favoritin könnte mit Power Zone jedoch ein Pferd sein, das gar nicht für die „Diana“eingeschri­eben wurde, weil ihr Team glaubt, dass die dort geforderte­n 2200 Meter zu weit sind. Am Sonntag geht es über 1500 Meter, eine für sie maßgeschne­iderte Strecke.

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