Rheinische Post

Förderung

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(dpa) Viele Jobs sind im Wandel – nicht nur durch die Digitalisi­erung. Gerade ältere Beschäftig­te kann das verunsiche­rn. Sie stellen sich oft Fragen wie: Schaffe ich diese neuen Anforderun­gen überhaupt? Bin ich nicht zu alt, um noch etwas Neues dazuzulern­en? „Grundsätzl­ich nein“, sagt Paul Ebsen, Sprecher der Bundesagen­tur für Arbeit in Nürnberg. Er war dort mehrere Jah- re lang Weiterbild­ungsberate­r. Für ihn sind zwei andere Punkte entscheide­nd: die Motivation des Einzelnen und die berufliche­n Umstände.

Wenn einem der Beruf Spaß macht, ist die Motivation gegeben, sich auch auf den neuesten Stand zu bringen. Anders sehe es bei jenen aus, die sich schon innerlich aus dem Job verabschie­det haben, so Ebsen.

Ältere Mitarbeite­r können auch verunsiche­rt sein, ob der Chef überhaupt noch in sie investiere­n möchte. Sie sollten ihren eigenen Wert für das Unternehme­n aber nicht unterschät­zen. Fachkräfte seien händeringe­nd gesucht, betont Ebsen. Viele Firmen wollen das Wissen ihrer erfahrenen Beschäftig­ten nut- WeGebAU Die Bundesagen­tur für Arbeit bietet für ältere Arbeitnehm­er spezielle Fördermögl­ichkeiten. Im Rahmen des Programms WeGebAU werden etwa für Arbeitnehm­er in Unternehme­n mit 10 bis 249 Mitarbeite­rn, die zum Weiterbild­ungsstart 45 Jahre oder älter sind, bis zu 75 Prozent der Kosten übernommen.

zen. Und so lässt sich gegenüber seinem Vorgesetzt­en mit Überzeugun­g argumentie­ren: „Ich möchte die Fortbildun­g machen und nutze dem Betrieb dann noch mehr.“

In der späten Phase des Berufslebe­ns kommt ein Vorteil hinzu: Die Familienph­ase ist meist vorbei, die Kinder aus dem Haus. So bleibt mehr Zeit, sich mit neuen Job-Themen zu beschäftig­en. Ob das gelingt, hängt noch von einem anderen Faktor ab: Wer sich nach der Ausbildung oder dem Studium immer mal wieder weitergebi­ldet hat, wird das ohne große Probleme angehen können. Wer aber seit Anfang 20 nichts mehr gemacht hat, muss eventuell zunächst das Lernen neu lernen. „Da müsste man wohl Vorbereitu­ngen treffen“, sagt Ebsen.

Dass auch Ältere sich weiterbild­en, wird als Thema sei- ner Einschätzu­ng nach in den kommenden Jahren wichtiger werden – vor allem vor dem Hintergrun­d der umfassende­n Digitalisi­erung in vielen Bereichen. Es werden viele Arbeitsplä­tze wegfallen, es entstehen aber auch viele neue, allerdings mit anderen Inhalten, wie Ebsen erklärt. „Man muss ständig auf dem Laufenden sein.“

Manchen fehlt auch eine Idee, welche Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten es gibt. Abhilfe will der der Deutsche Weiterbild­ungstag schaffen. Rund um den Tag gibt es bundesweit­Veranstalt­ungen – etwa Bildungsme­ssen und Workshops. Viele davon sind kostenlos. DieWebsite www.deutscher-weiterbild­ungstag.de bietet einen Überblick.

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