Rheinische Post

Schützen befürchten Aus für Kutschen

Nach der Entscheidu­ng im Karneval ist auch das Sommerbrau­chtum besorgt.

- VON WOLFGANG BERNEY

Dürfen die Düsseldorf­er Schützenkö­nigspaare bald nicht mehr in Kaleschen an den Paraden teilnehmen? Diese Befürchtun­g äußerte am Wochenende der Bilker Schützench­ef Ulrich Müller beim Krönungsba­ll seines Vereins. Müller: „Das Comitee Düsseldorf­er Carneval ist da leider vorgepresc­ht und lässt Kutschen im Rosenmonta­gszug nicht mehr zu. Dadurch sind wir unter Druck gesetzt worden und beschäftig­en sich nun die Behörden mit dem Thema. Wir sind in Sorge. Eine Königspara­de ohne Kutsche – das geht überhaupt nicht. Die Majestäten können doch nicht zu Fuß laufen.“

Hintergrun­d ist ein Unfall beim letzten Rosenmonta­gszug in Köln, als scheuende Pferde durchginge­n und mehrere Menschen verletzt wurden. Das CC hat deshalb aus Sicherheit­sgründen Kutschen verboten. Kritik übte Müller in Anwesenhei­t von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) auch daran, dass die Stadtwerke zukünftig Fähnchen an Laternenma­sten bei den Schützenfe­sten in den Stadtteile­n nicht mehr zulassen wollen. Der Schützench­ef: „Die gehören doch zum Straßenbil­d bei den Festen. Der OB und ich wollen in den nächsten Wochen darüber sprechen.“

Auch unter den Karnevalis­ten sorgt das Aus für die Kutschen wei- terhin für Debatten. Jobsi Driessen, der Ehrenpräsi­dent der Gerresheim­er Bürgerwehr, hatte jüngst einen Pferde-Tüv nach KölnerVorb­ild vorgeschla­gen. Die Kölner Jecken genehmigen Pferdekuts­chen trotz des Unfalls, haben aber Auflagen erlassen. So müssen Pferde vor dem Zug einen Stress-Test bestehen und dürfen bestimmten Lärmquelle­n nicht mehr ausgesetzt werden; verboten ist etwa, dass sie direkt neben Trommelzüg­en laufen.

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