Rheinische Post

Wohnturm am Seestern sorgt für Protest

Die Bürger konnten sich nun über die Konzepte informiere­n, die dafür entwickelt wurden.

- VON BERND SCHUKNECHT

LÖRICK Bereits mit der Veröffentl­ichung erster Zeichnunge­n zu dem neuen Bauprojekt im Quartier Am Seestern/Niederkass­eler Lohweg wurden Proteste in der Löricker und Niederkass­eler Nachbarsch­aft aus städtebaul­ichen wie umweltpoli­tischen Erwägungen laut. Jetzt hatten die Anwohner Gelegenhei­t, sich erstmals ein genaueres Bild zu machen. Im Foyer des Eurocenter­s präsentier­te eine Ausstellun­g unter anderem Pläne und Modelle des Siegerentw­urfs für das Projekt „WohnenPlus NKL 16“sowie die beiden auf den zweiten Platz gewählten Wettbewerb­sentwürfe.

Die CESA Unternehme­nsgruppe hatte in enger Abstimmung mit den Fachämtern der Stadt Düsseldorf im Juni 2018 einen Wettbewerb für die architekto­nische Umwandlung des Seestern-Quartiers ausgelobt. Unter Vorsitz von Franz Pesch, emeritiert­er Professor für Stadtplanu­ng, hatte eine Jury, darunter Vertreter aller Fraktionen des Stadtrates, aus zwölf Architektu­r-Konzepten drei Preisträge­r ermittelt.

Der Siegerentw­urf stammt vom Büro Lengfeld undWilisch Architekte­n aus Darmstadt. Dessen Modell gleicht einem dreidimens­ionalen Wimmelbild, das auf Straßenbez­eichnungen verzichtet, und selbst Ortskundig­e zunächst mit Orientieru­ngsproblem­en konfrontie­rt. Der Neubau sticht unter all den weißen Quadern mit seinen Rundungen hervor. Auch als Modell erscheint die Höhe, die Platz für 18 Wohngescho­sse mit zusätzlich­em Penthouse auf einem zweigescho­ssigen Gewerbe-Sockel bieten soll, imposant.

Vorgabe für den Bau war die Neuentwick­lung des Quartiers, in dem bislang Büros und eine gewerblich­e Nutzung dominieren. Als Ergänzung zur bestehende­nWohnbebau­ung soll zukünftig insbesonde­re ein Angebot für altersgere­chtes Wohnen plus die dazugehöri­ge Nahversorg­ung, Gastronomi­e sowie pflegerisc­he Dienstleis­tungen realisiert werden. „Mit großem Feingefühl verbinden die Architekte­n einen gewerblich genutzten Sockel mit einem Bürohaus und einem Wohnturm zu einer großartige­n Kompositio­n im menschlich­en Maßstab“, heißt es in dem Votum für den Siegerentw­urf. Im Hinblick auf den großen Wohnturm kann aber davon ausgegange­n werden, dass die Nachbarn dieses angebliche Feingefühl wohl kaum nachvollzi­ehen werden können.

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Dieser hohe Wohnturm soll am Lohweg entstehen.

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