Rheinische Post

Ballett-Profi und Schulkinde­r messen sich beim Motorik-Test

Der sportmotor­ische Test „ReCheck“wird nach den Herbstferi­en in den fünften Klassen aller weiterführ­enden Schulen in Düsseldorf durchgefüh­rt.

- VON SIMONA MEIER

Täglich trainiert Arthur Stashak viele Stunden im Balletthau­s. Er gehört zum Ensemble des Balletts am Rhein. Da muss er fit sein. Wie fit er tatsächlic­h ist, stellte er jetzt im sportmotor­ischen Test „ReCheck“der Stadt unter Beweis. Nach den Herbstferi­en absolviere­n alle Fünftkläss­er diesen Test des Sportamts. Gemeinsam mit Profi Stashak traten Casper, Pauline, Jacob und Carlotta vom Humboldt-Gymnasium zu Standweits­prung, Rumpftiefb­euge, Sit-ups und Zehn-Meter-Sprint an.

Casper, der dreimal die Woche Fußball spielt, bleibt gelassen. Auch Pauline, die schon mal bei der Talentiade war, ist optimistis­ch: „Ich spiele Wasserball“, sagt sie. Die Humboldt-Schüler lassen bei allen Übungen dem Profi den Vortritt. Carlotta mutmaßt: „Der hat bestimmt gute Ausdauer.“Bei der ersten Übung ist der Amerikaner Stashak als Balletttän­zer im Vorteil. Als er auf dem Podest den Rumpf tief beugt, ist seine Beweglichk­eit top. Er kommt bis ans Limit. Jahrelange­s Training lassen sich bei dieser Übung perfekt ablesen. Elisabeth Domhan, die den Test betreut, notiert die Zahl 55. An Station Zwei schafft der Profi-Tänzer in einer Minute 38 Sit-ups, die vier Schüler sind mit 23 und 24 Stück ebenfalls sehr fit.

Remus Sucheana, Direktor des Balletts am Rhein, freut sich über den Besuch der Schüler und erklärt, worauf es im Balletthau­s ankommt: „Neben der künstleris­chen Begabung benötigen Tänzerinne­n und Tänzer natürlich auch sportliche­s Talent. Bewegung und künstleris­cher Ausdruck fließen ineinander.“Die nächste Übung, der Standsprun­g, sei allerdings für einen Profi wie Arthur Stashak ungewöhnli­ch.„Für uns ist es nicht wichtig, wie weit wir springen, sondern wie hoch“, sagt Sucheana. Aus dem Stand springt Stashak trotzdem 2,17 Meter weit. Casper und Pauline sind mit 1,50 Meter dabei. Carlotta ist begeistert, als es nun zum Sprint geht, und Jacob steht am Start für den Zehn-Meter Lauf. „Wir Tänzer rennen ja eigentlich nicht“, sagt Arthur Stashak. Ihm macht die Teilnahme am Sporttest Spaß. „Für die Kinder ist das eine sehr gute Perspektiv­e, dass sie hier sehen, was man machen kann“, sagt er.

Mit seinem sportmotor­ischen Test will das Sportamt Kinder und Jugendlich­e für Bewegung und Sport begeistern. „Die Tests der letzten 15 Jahre zeigen, dass die Kinder auf einem konstanten Niveaus sind. Sie werden nicht unfitter“, sagt Pascal Heithorn, Leiter des Sportamtes. „Wir wollen den Jungen und Mädchen zeigen, dass sportliche Fähigkeite­n in ihnen schlummern und welche Sportarten dazu passen.“

In den Übungen geht es um motorische Grundfähig­keiten wie Schnelligk­eit, Kraft, Ausdauer und Beweglichk­eit. Im aktuellen Schuljahr werden rund 6.000 Kinder in den fünften Klassen getestet. Mit der Auswertung sind differenzi­erte Empfehlung­en für Sportarten und Fördermaßn­ahmen verbunden. Die Teams, die den Test im Rahmen des Sportunter­richts machen, entdecken dort auch Talente:„Manchmal haben wir tatsächlic­h Rohdiamant­en dabei“, sagt Elisabeth Domhan. Mit Profi Arthur Stashak ist sie ebenfalls zufrieden: „Er wird zu Talentiade eingeladen“, sagt sie augenzwink­ernd.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Elisabeth Domhan (knieend) testet die Sportmotor­ik von Tänzer Arthur Stashak, Casper, Carlotta, Jakob und Paulina schauen zu.

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