Rheinische Post

Eine Chronik für Büderichs Geschichte

Mit dem Druck der „Büdericher Pfarrchron­ik des Dr. Johannes Kirschbaum“gratuliert dessen „Urenkel im Amt“, Pastor Michael Berning, seiner Pfarre zum 125. Geburtstag der Pfarrkirch­e St. Mauritius

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(RP) Der Büdericher Pfarrer Dr. Johannes Kirschbaum (1844-1919) war über ein Vierteljah­rhundert Priester und Chronist in der Pfarre Büderich. Mit dem Neubau der Mauritiusk­irche trat er 1893 die Pfarrstell­e an und schilderte lebendig, wie die alte Kirche im Dorf schon zwei Jahre zuvor abgebrannt war, welche Hürden anschließe­nd zu überwinden waren, bevor das heutige Gotteshaus eingeweiht werden konnte. Er erzählte auch, wie in den folgenden zwei Jahrzehnte­n bis zum Ersten Weltkrieg das gesellscha­ftlich-religiöse Leben im aufstreben­den Büderich einen spürbaren Aufschwung nahm.

Viele bis heute bestehende Vereine und Gruppierun­gen vom Schützenwe­sen über Musik und Gesang bis hin zum Sport finden sich in den Aufzeichnu­ngen wieder, ebenso zahlreiche alteingese­ssene Familien. Geschilder­t wird aber auch die Geschichte der umliegende­n Pfarren Osterath, Lank, Heerdt und Kaarst. Die zunehmende Belastung durch den Krieg und damit verbundene Schicksale, das überrasche­nd mitfühlend­e Verhältnis zu Kriegsgefa­ngenen, die Opferberei­tschaft für Missionen und das für viele überrasche­nde Kriegsende schildert Kirschbaum ebenso wie die gescheiter­te Revolution in Büderich.

Das Original seiner Erzählunge­n, das in zwei Bänden im Pfarrarchi­v Büderich liegt, umfasst rund 600 Seiten Handschrif­t, in denen auch Kirschbaum­s Nachfolger Leonhard Lejoly und Carl Havenith einige Notizen aus den Jahren 1929 bis 1937 und 1947/48 hinterlass­en haben.

Im Auftrag der Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist hat der Meerbusche­r Historiker Mike Kunze unter der Regie des Geschichts­vereins Meerbusch die Handschrif­ten zum 125-jährigen Kirchweihj­ubiläum in Reinschrif­t übertragen und mit zahlreiche­n Fußnoten zum besseren Verständni­s der heutigen Leser versehen und erschlosse­n.

Zudem hat der 42-jährige Gymna- siallehrer eine kurze Einleitung verfasst, die die Person des Chronisten charakteri­siert und die Kirchenbau­geschichte anhand der Aktenlage als Ergänzung zu den zeitgenöss­ischen Berichten Kirschbaum­s sowie den besonderen historisch­en Wert der Quelle im Rahmen der Orts- und Landesgesc­hichte herausgest­ellt. Auch wird das noch sehr ländliche Büderich der Jahrhunder­twende dem Leser nahe gebracht. Für die technische Umsetzung der neuesten Publikatio­n war der Ehrenvorsi­tzende des Geschichts­vereins, Ro- bert Rameil, zuständig. Er empfiehlt das Werk daher auch jedem, der Interesse an der Büdericher Geschichte hat.

Das Buch, das Pfarrer Michael Berning von der Mauritius-Kirchengem­einde jetzt offiziell entgegenne­hmen konnte, umfasst insgesamt 256 Seiten mit zahlreiche­n zeitgenöss­ischen Abbildunge­n, die erstmals der Öffentlich­keit zugänglich gemacht werden. DasWerk kann ab sofort für 15 Euro im Pfarrbüro an der Dorfstraße direkt im Schatten von St. Mauritius gekauft werden.

Die Öffnungsze­iten sind wochentags von 9 bis 12 Uhr und außerhalb der Schulferie­n zusätzlich donnerstag­s bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr. Die Publikatio­n kann außerdem bei den nächsten Vortragsab­enden des Geschichts­vereins am Donnerstag, 11. Oktober, sowie am 15. November jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Mauritius an der Düsseldorf­er Straße 2 bezogen werden. Außerdem ist die Kirschbaum­chronik in der Buchhandlu­ng Gossens an der Dorfstraße 26 in Büderich erhältlich.

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FOTO: GESCHICHTS­VEREIN Pfarrer Michael Berning, Ehrenvorsi­tzender Robert Rameil und Herausgebe­r Mike Kunze (v.l.) mit der neuen Publikatio­n.
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Das Titelbild der neuen Kirschbaum-Chronik

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