Rheinische Post

Initiative will Werbeflut in Briefkäste­n stoppen

Im November bekommen viele Meerbusche­r Haushalte einen Aufkleber gegen unerwünsch­te Werbung zugesendet.

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(jms/tak) 1754 Tonnen Holz werden jährlich in Meerbusch verschwend­et – das ist das Urteil der Initiative „Letzte Werbung“. Aus diesem Grund möchte das Team rund um Sebastian Sielmann die Wurfsendun­gen abschaffen, Meerbusch soll als erste von fünf Städten von der kostenlose­n Werbung befreit werden.

25,7 Prozent der deutschen Haushalte haben schon einen Aufkleber auf dem Briefkaste­n, der den Postboten sagt: „Bitte keine Werbung einwerfen.“Das sagt zumindest Sebastian Sielmann von der Initiative „Letzte Werbung“. Allen anderen soll ab dem 28. November, zunächst 24.157 in Meerbusch, ein solcher Aufkleber zugesendet werden.

Andrea Blaum vom BUND betrachtet die Initiative differenzi­ert. „Grundsätzl­ich schätze ich die Printmedie­n. Und solche Aufkleber würden auch die Meerbusche­r Nachrichte­n und den Extra Tipp betreffen“, sagt Blaum. Denn einige Postboten würden in Briefkäste­n, auf denen steht „Bitte keine Werbung einwerfen“, auch nicht diese kostenlose­n Zeitungen einwerfen. Diese würden aber eben auch den Bereich Meerbusch bereichern und insbesonde­re die ältere Bevölkerun­g mit Informatio­nen versorgen. „Die reinen Werbebrosc­hüren finde ich aber an sich überflüssi­g, auch wenn einige der Meinung sind, dass man damit den Konsum ankurbelt“, sagt Blaum.

Insbesonde­re das Plastik, in welches manche Prospekte eingepackt sind, müsse abgeschaff­t werden. „Überspitzt gesagt müsse man aber auch den Buchdruck abschaffen, beziehungs­weise überhaupt kein Papier mehr produziere­n.“Inwiefern der BUND die Initiative unterstütz­t, soll in den nächsten Tagen entschiede­n werden.

Meerbusche­r finden den Aufkleber – ebenso wie Haushalte in Rosenheim, Bayreuth, Trier, Gießen, Lüneburg, Flensburg – am 28. November laut Ankündigun­g der Initiative in ihrem Briefkaste­n.

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FOTO: LETZTE WERBUNG Ein Teil des Teams von Letzte Werbung (v.l.): Francis Murphy, Initiator Sebastian Sielmann und Katharina Wallmann.

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