Rheinische Post

Bremst die FDP den Radwegeaus­bau?

Das Ampel-Bündnis beklagte zu wenig Tempo beim Bau von Radwegen. Ein „Sammel-Beschluss“soll helfen. Die FDP will ihn offenbar verschiebe­n.

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(arl) Vor der Ratssitzun­g am Donnerstag bahnt sich ein Konflikt innerhalb des Ratsbündni­sses an. Die FDP will offenbar den Sammel-Beschluss, der mehr Tempo beim Bau von Radwegen bringen soll, von der Tagesordnu­ng nehmen lassen. Man habe „Beratungsb­edarf“, teilte eine Vertreteri­n der Fraktion bei der internen Vorbesprec­hung am Dienstag mit. Zu den Hintergrün­den machte sie keine Angaben. Das soll der Fraktionsv­orsitzende Manfred Neuenhaus tun, der verhindert war – und auch nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen war.

Bei SPD und Grünen ist man irritiert über das Verhalten der Liberalen, bei denen es in der Verkehrspo­litik immer wieder knirscht. Denn mit dem Sammel-Beschluss reagiert Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke auf lauter werdende Kritik aus dem Ratsbündni­s, dass der Radwegebau nur schleppend vorankommt. Die Dezernenti­n macht dafür auch lange und komplexe Plan- und Entscheidu­ngsverfahr­en verantwort­lich.

Nun soll die Politik für eine ganze Reihe von Projekten grünes Licht geben, damit die Verwaltung mehr Flexibilit­ät hat. Sie haben einen Umfang von 27 Millionen Euro. Das Zögern der Liberalen wundert SPD und Grüne auch deshalb, weil im Grundsatz schon seit Jahren klar ist, wo die wichtigen Routen entstehen sollen. Zwar werden Diskussion­en über einzelne Abschnitte erwartet, zumal sich auch die Bezirksver­tretungen mit den Plänen befasst haben. Die CDU wird wohl einige Änderungsv­orschläge vorbringen.

Allerdings geht es zwei Jahre vor der Wahl für SPD und Grüne auch darum, zügig vorweisbar­e Erfolge auf den Weg zu bringen. Der Ausbau des Radhauptne­tzes, der vor vier Jahren beschlosse­n wurde, gehört zu den zentralen Wahlverspr­echen in der Verkehrspo­litik. Das Netz soll eines Tages eine Radweg-Strecke von 300 Kilometern umfassen und die Stadtbezir­ke miteinande­r verbinden. Seit dem ersten Beschluss wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt wie etwa der Radweg auf der Aachener Straße. Das aktuelle Paket sieht den Ausbau eines Radfahrstr­eifens auf der Oberbilker Allee zwischen Cornelius- und Volksgarte­nstraße sowie die Erneuerung des Radwegs an der Witzelstra­ße zwischen Moorenplat­z und Christophs­traße vor.

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RP-FOTO:SUSANNE HAMANN Der Radweg auf der Aachener Straße gehört zum Radhauptne­tz, der bereits umgesetzt wurde.

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